Kloster St. Peter und Paul

Das neue, große Kloster auf der westlichen Nagoldseite entwickelte sich zu einem zentralen Ort mit großem kirchlichen und politischen Einfluss

Die rasch anwachsende Zahl der Mönche erforderte den Neubau eines größeren Klosters.
Der Platz hierfür wurde auf der westlichen Seite der Nagold gefunden. Die Bautätigkeit begann 1082 und zog sich über 40 Jahre hin.
Abt Wilhelm konnte lediglich die Weihe der Kirche St. Peter und Paul im Mai 1091, wenige Wochen vor seinem Tod, noch miterleben.

Erfahren Sie hier mehr über die Geschichte von St. Peter und Paul.

Historischer Abriss

Seit 1069 war Wilhelm Abt des Hirsauer St. Aurelius-Klosters. Dort führte er mit großem Erfolg die strengen cluniazensischen Regeln für die Lebensweise der Mönche …

Basilika St. Peter und Paul

Die Kirche war eine romanische, flachgedeckte, dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus und rechteckigem, mehrschiffigem Chor …

Der Eulenturm

Der 37 Meter hohe Nordwestturm der Peter-und Pauls-Basilika entging der Zerstörung, weil er als Ortsgefängnis unentbehrlich schien. Die Lage des südlichen …

Der Kreuzgang

Das Aureliuskloster wird formal zum Priorat herabgestuft. Über die Nutzung der Bauten in den folgenden Jahrhunderten ist wenig bekannt. Ein …

Die Allerheiligenkapelle

Die Allerheiligenkapelle ließ Abt Blasius Scheltrup aus Aidlingen in den Jahren 1484 bis 1487 ebenfalls durch Hans Spryß von Zaberfeld an der Nordseite …

Die Marienkapelle

Die Marienkapelle wurde 1508 – 1516 von Baumeister Martin von Urach auf den Fundamenten des romanischen Vorgängerbaus an der …

Historischer Abriss

Grundriss St. Peter und Paul

Seit 1069 war Wilhelm Abt des Hirsauer St. Aurelius-Klosters. Dort führte er mit großem Erfolg die strengen cluniazensischen Regeln für die Lebensweise der Mönche ein. Er entwickelte diese Reform der französischen Abtei weiter, die für eine strengere Auslegung der Benediktsregel – Askese, Disziplin und Gehorsam – eintrat. Auch ein Leben in Armut und in brüderlicher Gemeinschaft wurde gefordert. Der große Zulauf, der das Hirsauer Kloster daraufhin ereilte, ließ die räumlichen Möglichkeiten des Aurelius-Klosters an Grenzen stoßen. Häufiges Hochwasser der Nagold und ihrer Zuflüsse führten dazu, dass man sich entschied, an einer höher gelegenen Stelle auf der anderen Seite der Nagold den Neubau eines Klosters zu wagen. Der um diese Zeit eskalierende Investiturstreit, in dem Wilhelm und sein Konvent der wichtigste Vorposten der päpstlichen Partei nördlich der Alpen bildeten, führte zu einer Verzögerung des Baubeginns. Heinrich IV. befahl sogar seinem Anhänger Bischof Werner von Straßburg, das Hirsauer Aurelius-Kloster zu zerstören. Das Vorhaben Ende des Jahres 1077 scheiterte jedoch, da Werner auf dem Weg nach Hirsau in Pforzheim starb. 1082 begannen dann die Bauarbeiten mit der Einebnung des Plateaus auf der westlichen Nagoldseite. Die Weihe der Kirche erfolgte bereits am 2. Mai 1091, wenige Wochen später starb Abt Wilhelm. Allerdings waren die Kirche wie auch die anderen Gebäude des Konvents zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig fertiggestellt. Ab 1092, unter Abt Gebhard von Urach, dem Nachfolger Wilhelms, siedelte der Konvent vom Aurelius- ins Peter-und-Pauls-Kloster über. Die Fertigstellung aller Klausurgebäude zog sich noch bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts hin.

Südlich der Kirche schlossen sich um einen Kreuzgang Kapitelsaal, Kapelle, Refektorium und Küche, Abthaus und andere Klausurgebäude an. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung im späten 11. Jahrhundert war St. Peter und Paul das baulich größte Kloster im deutschsprachigen Raum. Abt Wilhelm benutzte als architektonische Vorlage den Grundriss von Cluny II, den sogenannten Maiolus-Bau. Damit sollte die Übernahme der cluniazensischen Klosterregeln auch in Stein gehauen manifestiert werden. Der Hirsauer Plan wiederum wurde im Zuge von Wilhelms Klosterreform bei zahlreichen Neugründungen selbst Grundlage für den sogenannten Hirsauer Baustil.

Nach dem Tod Wilhelms behielt das Kloster noch einige Jahre seine Bedeutung. Diese ging jedoch, sowohl was Größe des Klosterbesitzes als auch die Autorität als Mutterkloster betrifft, in den kommenden Jahrhunderten stetig zurück. Nur wenige Nachrichten über Geschehnisse im Hirsauer Kloster erhellen diesen Zeitraum. Zisterziensische Neugründungen wie in Maulbronn oder Herrenalb waren für die Mönche attraktiver. Nachlassende Disziplin, Streit zwischen Abt und Mönchen, Amtsanmaßung der Äbte, Auseinandersetzungen mit den Klostervögten taten ihr Übriges. Mönche wurden oft nur noch mit einer Mitgift ins Kloster aufgenommen. Dies verhinderte die gesellschaftliche Offenheit des Konvents, was ein zentrales Anliegen der Klosterreform Abt Wilhelms war. In der Folge schrumpfte die Anzahl der Mönche stark. Im 13. und 14. Jahrhundert musste umfangreicher Besitz veräußert werden, um das Kloster finanziell über Wasser zu halten. Ende des 14. Jahrhunderts musste Abt Wickhart Mönche in andere Klöster schicken, da Hirsau sie nicht mehr ernähren konnte.

Mitte des 15. Jahrhunderts erlebte Hirsau eine zweite wirtschaftliche und geistige Blüte. Es unterhielt zunächst Kontakte zur Melker Klosterreform, schloss sich dann jedoch 1458 der Bursfelder Reformbewegung an. Dieser Aufschwung, den das Kloster noch einmal nahm, führt zu einer umfangreichen baulichen Erneuerung der Klosteranlagen des Peter-und-Pauls-Klosters. Im Jahr 1474 begann man – unter Erhaltung der Abteikirche – die romanischen Klausurgebäude mit dem Kreuzgang abzureißen und ersetzte diese bis 1495 durch gotische Neubauten. Außerdem entstanden die Allerheiligenkapelle (1484 – 1487) sowie die Marienkapelle (1508 – 1516).

1534 gelang es Herzog Ulrich von Württemberg, sein von den Habsburgern zwischenzeitlich besetztes Land zurückzuerobern. In unmittelbarer Folge wurde in Württemberg die Reformation eingeführt. 1535 wurde der Hirsauer Konvent aufgelöst. Novizen wurden nach Hause geschickt, die Mönche des Klosters wurden vor die Wahl gestellt, in andere Klöster zu wechseln oder gegen eine Leibrente das Kloster zu verlassen. Einige Mönche, die sich zur „neuen Lehre“ bekannten, wurden evangelische Pfarrer. Lediglich dem Abt Johannes Schultheiß wurde gestattet, als Verwalter der Klostereinkünfte seinen Lebensabend in Hirsau zu verbringen. Im Jahr 1556 wurde in den Gebäuden des Peter-und-Pauls-Klosters eine evangelische Klosterschule eingerichtet, in der angehende evangelische Pfarrer auf das Theologie-Studium in Tübingen vorbereitet wurden. Der bis dahin verbliebene Klosterbesitz wurde bis 1807 im Klosteramt zusammengefasst. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs kehrten von 1629 bis 1632 sowie von 1634 bis 1648 noch einmal benediktinische Mönche aus Weingarten zurück nach Hirsau.

Modell von St. Peter und Paul mit Jagdschlosss
St. Peter und Paul nach der Zerstörung

Von 1586 bis 1592 ließ Herzog Ludwig von Württembergs südlich im Anschluss an die Klausur, an der Stelle, wo das alte Abtshaus abgerissen wurde, ein dreiflügeliges Schloss im Stil der Renaissance erbauen.

Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs belagerten im Jahr 1692 französische Truppen unter General Mélac Hirsau. Dabei gingen Schloss und Kloster in Flammen auf.

Zumeist fehlten danach nur die Dächer der Gebäude. Da man jedoch für das Kloster keine Verwendung hatte, gab man die Ruinen als Steinbruch frei. So verlor die Anlage bis 1808 zunehmend auch Mauerwerk, das man für den Wiederaufbau der zeitgleich ebenfalls zerstörten Stadt Calw verwendete. Vollständig erhalten blieben nur die spätgotische Marienkapelle und der romanische Eulenturm der einstigen Doppelturmfassade an der Westseite der Basilika. Vom Schloss und dem spätgotischen Kreuzgang sowie der Allerheiligenkapelle stehen noch die Umfassungsmauern. Auch die Mauer, die den Klosterbezirk von St. Peter und Paul umgab, ist in großen Teilen erhalten geblieben. Von Kirche und Klausur blieben lediglich die Grundmauern erhalten. Das Bild zeigt den Zustand der Kirche im Jahr 1702.

Einige Gebäude – soweit sie weltlichen Zwecken dienten – wurden bald wieder aufgebaut, so die Klostermühle mit Pfisterei sowie das Amtsgebäude über dem unteren Tor. Auch die erhalten gebliebenen unteren Stockwerke des Westflügels des Schlosses erhielten ein Dach, damit das Gebäude mit seinem großen Gewölbekeller fortan als Kornspeicher dienen konnte. Das evangelische Pfarrhaus wurde 1779 unter Verwendung vor Ort vorhandenen Baumaterials neu in den Klosterbezirk gebaut. Die evangelische Klosterschule wurde ab 1713 im Kloster Denkendorf weitergeführt. Von dort wurde sie 1810 nach Kloster Schöntal verlegt, wo sie bis 1975 ein Teil des evangelisch-theologischen Seminars der Württembergischen Landeskirche war, das bis heute in Maulbronn und Blaubeuren besteht.

Zwischen 1875 und 1988 erschlossen mehrere archäologische Grabungen das Klostergelände.

Die Peter-und-Pauls-Basilika

St. Peter und Paul
Heutiger Zustand von St. Peter und Paul

Die Kirche war eine romanische, flachgedeckte, dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus und rechteckigem, mehrschiffigem Chor. Die Säulen, die das Kirchengebäude in drei Schiffe teilten, hatte ein Würfelkapitell mit den typischen Hirsauer Nasen und waren durch Arkaden miteinander verbunden. Insgesamt war die Kirche eher schlicht gehalten, lediglich die Gebäudekanten wurden durch Steinquader betont. Eine Besonderheit, die den Bedürfnissen der Hirsauer Reform folgt, ist die bauliche Aufteilung des Chors in den in der Vierung befindlichen Chorus Maior, der den Priestermönchen zustand, sowie in den dahinter bereits im Langhaus liegenden Chorus Minor für die Laienbrüder. Auf eine Krypta unter der Kirche verzichtete man in Hirsau bewusst. Im Inneren dürfte die Kirche dem Reformgedanken Wilhelms entsprechend eher schmucklos gewesen sein. Erst in der spätgotischen Erneuerungs-Phase der Gebäude im Peter-und-Pauls-Klosters wurden die Wände reich bemalt. Davon berichtet der spätere evangelische Abt Johannes Parsimonius.

Die beiden Westtürme der Klosterkirche waren vermutlich ursprünglich gar nicht vorgesehen. Sie standen zunächst vor einem dem Eingang zur Kirche vorgelagerten Atrium. Dieses erhielt erst in einer letzten Bauphase um die Mitte des 12. Jahrhunderts seine basilikale Überdachung. Dadurch verlängerte sich das Langhaus der Kirche von zunächst 70 um weitere 30 Meter auf dann 13 Joche.

Der Eulenturm

Heute steht nur noch ein Turm von St. Peter und Paul
Rekonstruktionszeichnung von St. Peter und Paul

Der 37 Meter hohe Nordwestturm der Peter-und Pauls-Basilika entging der Zerstörung, weil er als Ortsgefängnis unentbehrlich schien. Die Lage des südlichen Gegenstücks ist an den freigelegten Grundmauern erkennbar. Der Eulenturm ist ein sechsgeschossiger Turm mit quadratischem Grundriss. Aus dendro-chronologischen Untersuchungen weiß man, dass der Dachstuhl im Jahr 1120 fertiggestellt wurde. Seinen Namen erhielt der Turm wegen der unter dem Dach nistenden Eulen. Der Figurenfries, der den Turm oberhalb des zweiten Geschosses auf der Nord-, West- und Südseite umzieht, ist kunsthistorisch von großer Bedeutung. Die Skulpturengruppen werden jeweils von bärtigen männlichen Figuren dominiert, die in Frontalansicht dargestellt sind. Der Figurenfries wurde schon vielfach in verschiedener Weise interpretiert.

Laut Stefan Wintermantel stellt er den Lebensbogen eines Laienbruders dar. Der Bärtige auf der Nordseite, der durch die Stirnglatze und den langen Bart als Greis gekennzeichnet ist, bildet mit dem Lisenenträger der Südseite ein Gegensatzpaar. Der Träger, als Atlant dargestellt, steht aufgerichtet und mit den Händen den Steinbalken stützend im Zenit seines Lebensbogens. Er verkörpert Kraft und Vitalität, wobei er die Funktion eines lebendigen Bausteines übernimmt. Der alte Mann auf der Nordseite dagegen sitzt, die Hände auf den Knien liegend, mit leerer Miene und vermittelt den Eindruck von Erschöpfung. Das Radkreuz zwischen dem Jungen und dem Greis wird als die chronologische Fortsetzung des vom Kind bis zum Lebensende reichenden Lebenslaufs interpretiert. Der Bruder der Westseite symbolisiert demnach den jungen Mann, der das Leben noch vor sich hat. Seine Gestik der über den Augen gehaltenen Hand lässt den erwartungsvollen, neugierigen Blick in die Zukunft seines Lebens erkennen. Die Tierdarstellungen werden mit Hilfe des Physiologus gedeutet, der nachweislich in Hirsau Verwendung fand und von hier aus eine weite Verbreitung erfuhr. Die gehörnten Tiere werden als Antilopen, Ziegenböcke und Gämse identifiziert. An den vier Turmecken werden die Löwenköpfe als Abgrenzung des sakralen Bereichs angenommen.

Vom Figurenfries des zweiten Turms an der Westfassade ist lediglich die Figur eines betenden Mönchs erhalten. Dies lässt die Vermutung zu, dass am Südturm die Priestermönche dargestellt wurden. Somit würde das Ensemble beider Türme mit Priestermönchen und Laienbrüdern eine zentrale Neuerung von Abt Wilhelms Hirsauer Klosterreform abbilden, die erstmals die Aufnahme von Laienbrüdern in den Mönchskonvent vorsah.

Der Kreuzgang

Glasfenster "Christus vor Pilatus"
Der Kreuzgang heute

Der Kreuzgang mit den angebauten Konventgebäuden wurde von Baumeister Hans Spryß von Zaberfeld und später Martin von Urach in den Jahren 1474 bis 1495 auf dem Grundriss des romanischen Vorgängerbauwerks errichtet. Lediglich der Fußboden wurde abgesenkt, um Platz für das höhere gotische Kreuzgratgewölbe zu schaffen. Die Fenster des Kreuzgangs und der Brunnenkapelle wurden prächtig verglast. Die zeitgenössische Literatur sprach vom Lichtwunder des Schwarzwalds. Das Bildprogramm der vierzig Maßwerkfenster des Kreuzgangs ist aus Beschreibungen des späteren evangelischen Abtes der Klosterschule Johannes Karg, genannt Parsimonius, bekannt. Es folgte den Motiven der zu jener Zeit sehr populären Biblia Pauperum. Ein einziges Fragment dieser Glasbilder – Christus vor Pilatus – ist erhalten.

 

Die beiden unteren Schalen des gotischen Brunnens aus der Brunnenkapelle des Kreuzgangs ließ Herzog Eberhard Ludwig 1713 nach Teinach bringen, um das dort im Aufbau befindliche Bad auszuschmücken. Hierzu wurde die Brunnenkapelle abgebrochen. Der Dreischalenbrunnen vor dem ehemaligen Badhaus im Hirsauer Klosterhof steht in keinem Zusammenhang mit der gotischen Brunnenkapelle. Die unterste Schale ist romanischen Ursprungs, vielleicht war sie ein Teil der romanischen Brunnenkapelle. Lange Zeit diente sie lediglich als Viehtränke. Nach Plänen von Pfarrer Karl Klaiber wurde sie 1893 um zwei Schalen zu einem neuen Brunnen ergänzt.

Der Dreischalenbrunnen im Kloster St. Peter und Paul

Die Allerheiligenkapelle

Glasfenster St. Aurelius

Die Allerheiligenkapelle ließ Abt Blasius Scheltrup aus Aidlingen in den Jahren 1484 bis 1487 ebenfalls durch Hans Spryß von Zaberfeld an der Nordseite des Presbyteriums der Peter-und-Pauls-Basilika erbauen. Sie sollte zugleich seine Grabstätte sein. Mit ihren neun gleich großen, dreibahnigen Fenstern, die einst einen lichtdurchfluteten Raum gebildet haben, übertraf die Allerheiligenkapelle hinsichtlich ihrer Schönheit alle anderen Hirsauer Bauten der Spätgotik. Von den zahlreichen Glasfenstern sind einige Fragmente erhalten. Sie zeigen zumeist Bilder von Heiligen, wie zum Beispiel des Kirchenpatrons der ersten Hirsauer Klostergründung, St. Aurelius.

Die Marienkapelle

Der Bibliothekssaal im Obergeschoss der Marienkapelle
Die Marienkapelle heute

Die Marienkapelle wurde 1508 – 1516 von Baumeister Martin von Urach auf den Fundamenten des romanischen Vorgängerbaus an der Südseite des Presbyteriums von St. Peter und Paul errichtet. Sie schließt als Krankenkapelle an die Krankenstation und den Kapitelsaal des Klosters an. Auch in Cluny war die Krankenkapelle der Muttergottes geweiht. Im Obergeschoss der Marienkapelle befand sich der Bibliotheksaal. Dieser Bautyp war im 15. und 16. Jahrhundert vor allem in süddeutschen Benediktinerklöstern verbreitet. Die Handschriften und Bücher der Klosterbibliothek standen in eigens für den Raum gefertigten Schränken. Die bis heute dort erhaltenen, mit reichem Maßwerk und Flachschnitzerei versehenen Möbel aus der Zeit der Spätgotik gelten als absolute Rarität.

Die Marienkapelle ist eines der wenigen Gebäude, die beim großen Klosterbrand von 1692 unversehrt geblieben sind. Nach dem Abriss der umstehenden Klostergebäude war das Obergeschoss der Marienkapelle über lange Zeit nicht zugänglich. Der Vorbau auf der Westseite mit Treppentürmen und Rosettenfenster wurden erst Ende des 19. Jahrhunderts angebaut. Seit dem frühen 18. Jahrhundert wird die ehemaligen Krankenkapelle des Klosters von der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde als Pfarrkirche genutzt.

Kontakt

Freunde Kloster Hirsau e.V. Geschäftsstelle
Ortsverwaltung Hirsau/Rathaus
Aureliusplatz 10
75365 Calw-Hirsau
Telefon: 07051-9675-0

E-Mail: mail(at)freunde-kloster-hirsau.de