Hirsau und Cluny

Die berühmte Abtei in Burgund war geistige Wegbereiterin für das Kloster Hirsau. Von dort nahm eine Klosterreform ihren Anfang, die sich über weite Teile Europas ausbreitete.

Um das Jahr 1040 wurden zwei Knaben dem Regensburger Kloster St. Emmeram zur Ausbildung übergeben: der eine – Ulrich – aus einer Regensburger Kaufmannsfamilie stammend, der andere Wilhelm, über dessen Herkunft nicht viel bekannt ist.
Sie wurden Freunde und blieben über ihren gesamten Lebensweg hinweg miteinander verbunden. Den einen führte er nach Cluny, den anderen nach Hirsau.

Erfahren Sie hier mehr über die Verbindung zwischen Hirsau und Cluny.

Im Kreis der Mächtigen


Ulrich war ein Patenkind Kaiser Heinrichs III. Dessen Frau Agnes von Poitou war die Tochter Wilhelms des Großen von Aquitanien, ein großer Förderer der Abtei von Cluny. …

Die Reform kommt nach Hirsau

Mit Sicherheit erreichte Ulrich und Wilhelm schon dort in St. Emmeram die Kunde vom berühmten Kloster Cluny in Burgund und dessen grundlegender Reformidee …

Die Verehrung des heiligen Jakobus in Hirsau und Cluny

Nicht nur in räumlicher Hinsicht verbindet der Pilgerweg ans Grab des Apostels Jakobus die Klöster in Hirsau und Cluny. Beide förderten den Jakobus-Kult und die Pilgerfahrt nach  …

Neuanfang



In der Hirsauer Geschichtsschreibung durch alle Jahrhunderte ist das Bewusstsein für die gemeinsame geistige Wurzel aus der klösterlichen …

Im Kreis der Mächtigen

Kaiser Heinrich III. und seine Gattin Agnes von Poitou

Ulrich war ein Patenkind Kaiser Heinrichs III. Dessen Frau Agnes von Poitou war die Tochter Wilhelms des Großen von Aquitanien, ein großer Förderer der Abtei von Cluny. Sein Vorfahre Wilhelm der Fromme von Aquitanien gründete 910 die Abtei Cluny. Im Oktober 1052 weilte Kaiser Heinrich selbst in St. Emmeram, als der ebenfalls anwesende Papst Leo IX. die Reliquien des ehemaligen Regensburger Bischofs Wolfgang in die Krypta der Klosterkircheüberführte und diesen zugleich kanonisierte, also heiligsprach. Die Bischöfe Gebhard von Regensburg und Gebhard von Eichstätt, letzterer wahrscheinlich ein Neffe Gebhards von Regensburg, waren bei diesem Anlass ebenfalls anwesend. Sie sind über Adelheid von Öhringen einerseits mit Kaiser Heinrich III., andererseits auch mit den Calwer Grafen verwandt. Diese beiden Bischöfe sind auch schon zuvor im Umfeld Kaiser Heinrichs III. zu finden.

So begleiteten sie diesen 1046 nach Italien, wo bei den Synoden von Sutri und Rom das Papst-Schisma beendet wurde. Dort war auch der hochbetagte Abt Odilo von Cluny zugegen. 1049, als Leo IX. – Schwager von Graf Adalbert I. von Calw – gerade zum Papst gewählt worden war, hielt dieser eine Synode in Reims ab, wo auch der Anfang des Jahres neu gewählte Abt Hugo von Cluny anwesend war. Leo IX. hatte Hugo schon zuvor den Besitz und die Privilegien seine Klosters bestätigt, den Schutz vor Eingriffen weltlicher und geistlicher Herren, sowie die freie Wahl das Abtes. Dies alles sind zentrale Forderungen der Reform von Cluny, die der Papst wie auch der Kaiser uneingeschränkt unterstützten. Wenige Tage später hielt Leo IX. eine Synode in Mainz ab, im Anschluss daran besuchte er möglicherweise seine Verwandtschaft in Calw. Ob Hugo sich auch in jenen Tagen an der Seite des Papstes befand, darüber schweigen die Quellen.Wenige Tage nach Leos Besuch in Calw jedoch, so ist überliefert, hielt sich Hugo in Straßburg auf, wo er mit Kaiser Heinrich III. zusammentraf, der ihm seinerseits die Besitzungen Clunys im Reichsgebiet bestätigte. Hugo wurde in der Folgezeit schnell zu einem wichtigen Vertrauten des Kaisers. Dies gipfelte darin, dass Heinrich III. Hugo bat, das Patenamt für seinen 1050 geborenen Sohn Heinrich IV. zu übernehmen.

Papst Viktor II. aus dem Ponifikale Gundekarianum
Abt Hugo von Cluny und Mathilde von Canossa versuchen im Streit mit Papst Gregor VII. zu Gunsten von König Heinrich IV. zu vermitteln

Nachdem Papst Leo IX. 1054 gestorben war, fand im September desselben Jahres ein Reichstag in Mainz statt. Dort wurde Bischof Gebhard von Eichstätt das Papstamt angetragen. Dieser zögert jedoch, diese schwierige Aufgabe anzunehmen. Erst im März des Folgejahres findet ein weiterer Reichstag statt, dieses Mal in Regensburg, wo zu jener Zeit Wilhelm und Ulrich im Kloster St. Emmeram lebten. Gebhard von Eichstätt nimmt hier das Papstamt an, begibt sich nach Rom und wird als Viktor II. inthronisiert. Im Juni 1055 hält Viktor II. in Florenz eine große Synode ab. Auch dort ist wieder Abt Hugo von Cluny zugegen. Dieser bittet den Papst, die Besitzungen und Rechte seines Klosters erneut zu bestätigen.
Als Kaiser Heinrich III. im Herbst 1056 nahe der Kaiserpfalz Goslar starb, waren wiederum Bischof Gebhard von Regensburg und Papst Viktor II. zugegen. Der Papst tat alles in seiner Macht stehende, um dem erst sechsjährigen Sohn Heinrich IV. und seiner als Vormund agierenden Mutter die Herrschaft zu sichern. Hierfür bliebViktor II. bis zum Ende des Winters in Deutschland, die meiste Zeit wiederum in Regensburg, wo er nochmals das Kloster St. Emmeram besuchte.

Das enge und vertrauensvolle Verhältnis der salischen Kaiserfamilie zu Hugo wird noch einmal durch einen Brief bestätigt, den Kaiserin Agnes nach dem überraschenden Tod ihres Gatten an den Abt sendet, in dem sie ihn und die Mönche von Cluny um Gebet und Beistand für ihren Sohn und Hugos Patenkind Heinrich IV. bittet. Darüber hinaus ersucht die Kaiserin Hugo, dass er auch in künftigen politischen oder gar kriegerischen Konflikten in seiner Region zugunsten des Thronfolgers eingreift. In den darauf folgenden Jahren gibt es keine weiteren Nachrichten über Kontakte Hugos zur Kaiserfamilie. Im Totengedenkbuch des Klosters Cluny stehen Kaiser Heinrich III. und Agnes jedoch an erster Stelle.

Die Calwer Grafen waren nicht nur durch ihre Verwandtschaft mit den Saliern und zu den Päpsten Leo IX. und Viktor II. in dieses Netzwerk der mächtigen Protagonisten und Förderer der Reformabtei Cluny eingebunden. Auch auf einer anderen Seite waren sie mit einer Familie verwandt, die den klösterlichen Reformgedanken aus Cluny vehement unterstützte: Die Ehefrau Adalberts II.,Wiltrud, wurde 1054 durch die zweite Ehe ihres Vaters Gottfried des Bärtigen von Lothringen mit Beatrix von Tuszien – die zugleich die Cousine Heinrichs III. war – Stiefschwester von Mathilde von Tuszien und Canossa und durch die Ehe von Wiltruds Bruder Gottfried dem Buckligen mit Mathilde zugleich deren Schwägerin. Mathilde, deren Vorfahren 1007 das Kloster San Benedetto in Polirone gegründet hatten, machte dieses zum wichtigsten Vorposten der cluniazensischen Reform in Oberitalien. Der Bruder Gottfrieds des Bärtigen, Friedrich von Lothringen, wurde 1057 nach dem Tod Papst Viktors II. als Stephan IX. zum Papst gewählt. Er blieb bis zu seinem Tod allerdings nur wenige Monate im Amt.

Die Reform kommt nach Hirsau

Cluny heute
St. Aurelius zur Zeit der Reform

Mit Sicherheit erreichte Ulrich und Wilhelm schon dort in St. Emmeram die Kunde vom berühmten Kloster Cluny in Burgund und dessen grundlegender Reformidee, das Klosterleben wieder eng an der Regel Benedikts auszurichten. Und es blieb ihnen auch ganz gewiss nicht verborgen, welche hochrangigen Förderer hinter dieser Idee standen. Wie viele junge Mönche jener Zeit begeisterten sie sich für den Reformgedanken für mehr Askese und Spiritualität im Klosteralltag. So kam es, dass Ulrich um das Jahr 1063 in das Kloster Cluny eintrat, wo er sich schnell ein hohes Ansehen bei Abt Hugo erwarb und dessen Beichtvater und Berater wurde. Bald wurden ihm auch verantwortungsvolle Aufgaben in Cluny und in den dazugehörigen Prioraten übertragen.

Wilhelm wurde 1069 zum Abt des Hirsauer St. Aurelius-Klosters berufen. Sogleich begann er, ganz im Sinne der Reform, das Kloster vom Einfluss der Stifterfamilie, den Grafen von Calw, zu lösen ,die bis dahin den Klostervogt stellten. Vom Papst ließ sich Wilhelm die freie Wahl von Abt und Vogt durch den Konvent bestätigen. Auf Bitte Abt Wilhelms übersandte ihm sein Jugendfreund Ulrich das von ihm in Cluny aufgezeichnete Regelwerk der cluniazensischen Reform, die sogenannten „Antiquiores consuetudines Cluniacensis monasterii“. Johannes Trithemius, der Chronist des Hirsauer Klosters aus der Zeit um 1500, schildert den Besuch des Abtes Bernhard von St. Victor in Marseille, einem entschiedenen Cluniazenser, der sich 1077/78 als päpstlicher Legat in Deutschland aufhielt. Von diesem hat Wilhelm von Hirsau sich überzeugen lassen, die cluniazensische Ordo als Basis seiner „Hirsauer Reform“ umzusetzen. Weiter berichtet Trithemius über die dreimaligen Besuche Hirsauer Konventualen in Cluny und auch von einem Besuch Ulrichs in Hirsau im Jahr 1079.

Aus der cluniazensischen Regel entwickelte Wilhelm um das Jahr 1080 sein eigenes Regelwerk der „Hirsauer Gewohnheiten“ bzw. „Consuetudines Hirsaugienses“, das in Hirsau sowie in den Klöstern, die von Hirsau gegründet oder reformiert wurden, gelten sollte. Disziplin und Gehorsam, harte Strafen bei Übertretungen der Vorschriften und dauernde Kontrolle der Mönche zeichneten das Leben in Hirsau aus. Trotz oder gerade wegen der mönchischen Strenge und der asketischen Frömmigkeit war das Kloster für viele Menschen attraktiv, was einen großen Ansturm auslöste. Dies hatte zur Folge, dass man ab 1085 begann ein neues, größeres Kloster auf der anderen Seite der Nagold zu bauen. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung war St. Peter und Paul das baulich größte Kloster im deutschsprachigen Raum. Abt Wilhelm benutzte als architektonische Vorlage den Grundriss von Cluny II, den sogenannten Maiolus-Bau. Damit sollte die Übernahme der cluniazensischen Klosterregeln auch in Stein gehauen manifestiert werden. Während in Cluny dieser Grundriss durch das dritten Klosters und die Maior Ecclesia stark überbaut wurde, ist er in Hirsau auch in den heutigen Ruinen noch gut zu erkennen.

Vergleich der Lagepläne Cluny II und Hirsau
In besonderer Weise wird der von Cluny übernommene Grundriss deutlich, wo der Kreuzgang mit einem eingerückten Eck am Querschiff der Kirche entlang verläuft.

Vergleicht man die beiden Grundrisse von Cluny II und Hirsau, so finden sich erstaunliche Parallelen: nicht nur die Kirche mit ihrer Vorhalle und dem Kreuzgang, sondern auch das Abtshaus, die Krankenkapelle mit Marienpatrozinium, die Infirmerie, das Noviziat, die Küche, das Refektorium, der Kapitelsaal, der Laien- und Mönchsfriedhof bis hin zu den Pferdeställen, alles sollte in Wilhelms Hirsauer Kloster so sein wie in Cluny, soweit es ebendie Topographie erlaubte.

Ein ganz anderer Aspekt verdeutlicht ebenfalls, welch hohen Stellenwert Cluny bei den Hirsauer Mönchen hatte. In der Hirsauer Allerheiligenlitanei, die erst in jüngster Zeit aus verschiedenen Fragmenten rekonstruiert werden konnte, stehen zwei der großen Äbte von Cluny, nämlich Maiolus und Odilo. Auch in den lokalen Litaneien mancher Hirsauer Tochterklöster sind sie zum Teil enthalten, so z. B. in Weingarten.

Kathedrale in Santiago de Compostela

Die Verehrung des heiligen Jakobus in Hirsau und Cluny

Nicht nur in räumlicher Hinsicht verbindet der Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus die Klöster in Hirsau und Cluny. Beide förderten den Jakobus-Kult und die Pilgerfahrt nach Santiago nach Kräften. Dieser im Hochmittelalter entstandene Brauch fällt in den Kontext von spanischer Reconquista, aufkommender Kreuzzugsgedanken und weltabgewandter klösterlicher Reformbewegungen.

Im Hochmittelalter entstand in der christlichen Welt der Brauch des Pilgerns. In der Regel war ein besonderer Gnadenort das Ziel der Pilgerfahrt, dort wo ein Heiliger gewirkt hatte oder bestattet war. Neben zahlreichen regionalen Pilgerzielen gab es in der damaligen christlichen Welt drei große Pilgerziele, nämlich Jerusalem und das Heilige Land als Wirkungsstätte Jesu, Rom als Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus und auch als Sitz des Papstes und letztendlich ein eher unbedeutender Ort im Nordwesten der iberischen Halbinsel, Santiago de Compostela – am Ende der damals bekannten Welt, wo der Apostel Jakobus der Ältere bestattet war. Jakobus soll dort  missioniert haben, bevor er dann in Palästina eines gewaltsamen Todes starb. Der Legende nach wurde sein Leichnam nach Galizien überführt. Das Grab wurde, nachdem es über lange Zeit in Vergessenheit geraten war, im neunten Jahrhundert wiederentdeckt. Sehr schnell setzte in Galizien ein regionaler Heiligenkult ein, der mit dem Brauch verbunden war, an das Grab des Apostels zu pilgern. Im Zuge der Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren breitete sich dieser Kult auf ganz Spanien aus. Sehr schnell griff die Bewegung auf ganz Europa über, und um das Jahr 930 sind bereits erstmals Pilger aus Süddeutschland in Santiago nachgewiesen.

Fromista, eines der vielen zu Cluny gehörenden Klöster in Nordspanien entlang des „Camino Frances“ von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela

In Cluny erkannte man neben der spirituellen auch die politische Dimension des Jakobskults. Dies galt nicht nur im Hinblick auf die Reconquista auf der iberischen Halbinsel, sondern auch im Zusammenhang mit den Kreuzzügen und auch für die Reformbestrebungen im klösterlichen Umfeld, die sich zum Kampf um das Primat in der Amtskirche weiterentwickelten. Cluny förderte die Pilgerfahrt, indem die Wege ausgebaut und entlang der Routen zahlreiche Klöster zur Versorgung der Pilger gegründet wurden. Etliche Kirchen- und Klostergründungen mit dem Patrozinium des heiligen Jakobus entlang dieser Wege fallen in die Zeit des ersten Höhepunkts der Pilgerfahrt im 12. und 13. Jahrhundert. Diese Bewegung greift auch auf Mittel, Nord- und Osteuropa über. Im Südwestdeutschen Raum verbreitet sich der Jakobuskult ebenfalls, wenn auch in deutlich geringerem Maß als in anderen deutschsprachigen Regionen wie im Rheinland, Franken, Bayern und dem Alpenraum.

 

Auch im Umfeld des Hirsauer Klosters gab es Santiago-Pilger. Überliefert ist etwa die Reise von Graf Eberhard von Nellenburg und seiner Gattin Ida. Sie sind die Stifter der Schaffhauser Klöster Allerheiligen und St. Agnes, wo nach Eberhards Tod durch Ida die Hirsauer Reform eingeführt wurde. Im Kloster Allerheiligen übte Wilhelm von Hirsau einige Jahre das Amt des Abtes in Personalunion aus. Eine weitere bedeutende Pilgerin nach Rom und Santiago war Paulina, deren Vater zur sächsischen Adelsopposition gegen Heinrich IV. gehörte und später als Mönch in das Hirsauer Kloster eintrat. Paulina selbst wurde Gründerin des thüringischen Tochterklosters Hirsau Paulinzella, wo sie vollumfänglich die Hirsauer Reform umsetzte. Von Hermann von Verona, dem ältesten Sohn des ursprünglich in der Hirsauer Aureliuskirche bestatteten Berthold von Zähringen, berichten die Quellen, dass er der Welt entsagte und sich ebenfalls auf Pilgerschaft begab, zunächst nach Cluny, wo er sich als Schweinehirt verdingte. Cluny war zu jener Zeit der bedeutendste Förderer des Jakobuskults sowie der Pilgerfahrt nach Santiago. Später setzte er seine Pilgerschaft fort. Näheres ist hierzu nicht überliefert, jedoch taucht in nachfolgenden Generationen des Hauses Baden der Heilige Jakob als Familienpatron auf. Hermanns Witwe Judith wie auch sein Bruder Gebhard, der Bischof in Konstanz war, wurden die größten Unterstützer des Hirsauer Konvents beim Neubau des Peter-und Pauls-Klosters.

Genauso wie Cluny hat sich auch Hirsau um die Jakobus-Verehrung und die Pilgerfahrt bemüht. Als die Kirche des Peter-und-Pauls-Klosters fertiggestellt war, wurden neben dem Hochaltar noch zehn weitere Altäre geweiht. Der Erwerb des Reliquienschatzes der Kirche wurde wohl sehr stark durch die Vermittlung Clunys unterstützt. Der Codex Hirsaugiensis berichtet, dass in vier der Nebenaltäre Reliquien des heiligen Jakobus aufbewahrt wurden. Ganz im Einklang mit der Benediktregel legt Wilhelm in seinen Consuetudines fest, dass jedes Kloster zu ganz besonderer Aufmerksamkeit verpflichtet ist, Armen und Pilgern Nahrung, Unterkunft und Almosen zu gewähren.

Die Ruine des Hirsauer Reformklosters Paulinzella, auch heute wieder Etappenort des Jakobswegs von Erfurt nach Rothenburg ob der Tauber

Hirsau selbst lag nicht an einem der großen Pilgerwege. Diese verliefen in Nord-Süd-Richtung im Rheintal sowie von Nordosten kommend entlang des oberen Neckars. Aber einige Jakobspatrozinien in der Umgebung sprechen dennoch dafür, dass es eine Pilgerroute in der Region gab. So gab es in Münklingen oberhalb des Dorfes einen Jakobsbrunnen, in dessen Nachbarschaft auch die ursprüngliche Kirche des Orts stand. Diese Kirche wurde um 830 dem ersten Aurelius-Kloster von dessen Stifter Graf Erlafrid übereignet. Erst Abt Wilhelm hat Ende des 11. Jahrhunderts einen Wechsel des Patroziniums der Kirche zu Gunsten des heiligen Jakobus veranlasst.

Neben den Klöstern in Hirsau und Wildberg gab es in der Region noch weitere Jakobskirchen als Etappenorte auf dem Weg nach Süden, so in Iselshausen bei Nagold und in Ihlingen bei Horb. Dort im Neckartal trafen die Pilger auf den Hauptweg. Dieser führte Richtung Bodensee und dann nach Einsiedeln. Eine andere Route führte nach Pfalzgrafenweiler und dann über Loßburg und Wolfach das Kinzigtal abwärts und schließlich rheinaufwärts über Thann im Elsass zur burgundischen Pforte. Zur Jakobskapelle in Wolfach ist überliefert, dass diese im Jahr 1433 durch einen Bruder Conrad von Calw erbaut wurde. Die Frage, ob dieser in einem Zusammenhang mit dem Hirsauer Kloster stand, muss unbeantwortet bleiben.

Der Jakobsbrunnen oberhalb von Münklingen

Auch in den mit Hirsau durch die Reform verbundenen Klöstern wurde der Jakobskult gepflegt. So war das Kloster Fischingen im Thurgau, zwei Tagesreisen vor dem großen Zwischenziel, dem Kloster Einsiedeln, ein Etappenort auf dem Jakobsweg. In Corvey hatte die Betreuung der Pilger einen hohen Stellenwert. Dort wurde sogar eine Kapelle für den Apostel Jakobus gestiftet. Andere Klosterkirchen der Hirsauer Reformgruppe haben den heiligen Jakobus sogar als Hauptpatron, so zum Beispiel in Isny im Allgäu oder im sächsischen Pegau. Auch in nicht-klösterlichen Eigenkirchen ließ Hirsau das Jakobus-Patrozinium einführen, so in Steinbach bei Baden-Baden.

 
Das Hirsauer Reformkloster Fischingen im Thurgau, Etappenort auf dem Jakobsweg nach Einsiedeln. In klösterlicher Tradition wird dort Bier der Marke „Pilgrim“ gebraut.
Pilgergruppe auf dem Hohenberg, geschaffen von Sieger Köder

Im Besonderen manifestieren sich Verbindungen von Hirsau zum Jakobuskult und der Wallfahrt in Rosenberg bei Ellwangen. Dort wurde Anfang des 12. Jahrhunderts auf dem Hohenberg als weithin sichtbare Station auf dem Fränkisch-Schwäbischen Jakobsweg eine Kirche erbaut, die in ihrer Bauform den Kirchen von St. Aurelius in Hirsau und St. Ägidius auf der Kleincomburg verblüffend ähnlich ist. Der Kirchenpatron ist Jakobus der Ältere. Hier entstanden zudem eine Pilgerherberge und ein Hospiz, außerdem gab es eine Jakobsbruderschaft, die sich um die Pilger auf dieser wichtigen Fernverbindung zwischen Donau und Rhein kümmerte.

Indulgenzschreiben aus Avignon an das Kloster Hirsau vom 18. Juli 1343

In einem überlieferten Indulgenzschreiben aus Avignon aus dem Jahr 1332 für die Kirche auf dem Hohenberg ist deren Patron Jakobus mit den Insignien des Pilgers – Hut, Tasche, Muschel und Umhang – dargestellt. Wenige Jahre später wurde in der gleichen Art ein Ablassschreiben für das Kloster Hirsau erstellt. Neben der Mutter Gottes, einem Benediktinermönch und den Ortsheiligen Aurelius, Petrus und Paulus ist links unten der heilige Jakobus dargestellt, ebenfalls mit den typischen Insignien der Pilgerschaft. Daraus lässt sich schließen, dass der Jakobuskult in Hirsau zu jener Zeit einen hohen Stellenwert besaß.

Im Spätmittelalter spielt die Verehrung des Jakobus in Hirsau eine immer geringere Rolle. Als im 15. Jahrhundert weitere Altäre in der Peter-und-Pauls-Kirche geweiht werden, wird Jakobus nicht mehr berücksichtigt. Die Bursfelder Reform, der sich Hirsau in jener Zeit anschließt, legt wieder mehr Wert auf die eigene Geschichte eines jeden Klosters und dessen Ortsheilige, in Hirsau ist das ganz besonders der heilige Aurelius. Dies führt zu einer weitgehenden Regionalisierung des Pilgerwesens, was zur Folge hat, dass sich viel größere Menschenmengen auf den Weg machen können, als dies bei der Reise ins ferne Santiago am „Ende der Welt“ der Fall war.
Im Zuge der Restaurierung des Hirsauer Peter-und-Pauls-Klosters um das Jahr 1500 werden der Kreuzgang und die Marienkapelle neu gebaut. Aus dem Südflügel des Kreuzgangs sind einige der Schlusssteine des Kreuzgewölbes erhalten, darunter auch jener des heiligen Jakobus, wiederum mit den typischen Insignien. Aber dieser Stein hat jetzt keine herausgehobene Position mehr, er steht in einer Reihe mit den Schlusssteinen anderer Apostel und Heiliger. Das gleiche gilt für Jakobus als eine der Konsolfiguren am Fuß des Gewölbes der Marienkapelle.

Im Spätmittelalter war die Zeit der großen Pilgerreisen vorbei. Diese waren ein Phänomen der Zeit, in der Hirsau und Cluny durch ihre Reformidee ausstrahlten. Peter Rückert schrieb 2003: die Verehrung des Apostels Jakobus steht somit vor allem als ein wesentlicher spiritueller Teil der Klosterreform – von Hirsau wie von Cluny – für deren internationale und multikulturelle Verflechtung im hohen Mittelalter, mit der sie die Enden der abendländischen Welt damals gleichsam auf Pilgerwegen verbanden.

Der heilige Jakobus in einem erhaltenen Schlussstein des gotischen Kreuzgangs

Neuanfang

In der Hirsauer Geschichtsschreibung aller Jahrhunderte ist das Bewusstsein für die gemeinsame geistige Wurzel aus der klösterlichen Reformbewegung von Cluny nie verloren gegangen. Nach zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert war es an der Zeit, dieses gemeinsame Erbe in seiner über Frankreich und Deutschland hinausgehenden europäischen Dimension neu zu entdecken und zu leben.

So gibt es seit vielen Jahrzehnten wieder sich immer weiter vertiefende Kontakte zwischen Hirsau bzw. Calw und Cluny:

1954ff Fahrten verschiedener Gruppen aus kath. und ev. Kirchengemeinden nach Cluny und Taizé

Ab 1978 verstärkte Kontakte der kath. Kirchengemeinde mit dem Carmel de la Paix in Mazille und der Kommune Cluny (Pfarrer Müller, Hartmann). Mehrmals Fahrten nach Cluny.

1983 Erste „offizielle“ Kontaktaufnahme mit Cluny: (OB Karl-Heinz Lehmann und Gemeinderat Rolf Sannwald. Sannwald)

1983 Gründung des Vereins „Freunde Kloster Hirsau e.V.“

1985 Kontakt OB Lehman mit BM Galantucci in Cluny

1991 Fahrt nach Cluny (VHS, Freunde Kloster Hirsau) mit 50 TN; „Wiederbelebung“ der Kontakte (Himmelein, Hartmann)

1993 Erneute Kontaktaufnahme über Gemeinderätin Mme. Marquier (Jalogny) mit BM Rolland von Cluny (Hartmann)

1994 Gründung der „Fédération des Sites Clunisiens“

1995 Erneute Fahrt nach Cluny (VHS, Freunde Kloster Hirsau) und offizieller Empfang bei BM Rolland im Rathaus (OB Herbert Karl, Himmelein, Hartmann). Danach Briefwechsel

1997 Kontakt über Mme. Poncin (Austauschlehrerin am HHG) mit Fédération (Vater von Mme. Poncin) (Hartmann)

2002 Erneuter Kontakt mit Cluny (Lechat, OB Werner Spec) und Briefwechsel

2003 13. März: Besuch einer Delegation der Federation des Sites Clunisiens in Calw. (OB Spec, Schaible, Rathgeber, Hartmann). Planung eines internationalen Kolloquiums in Hirsau. Danach Briefwechsel und Broschüren-Übersendung

2003 18. August: Runder Tisch mit OB Spec, Riemer, Sannwald, Barth, Schaible, Rathgeber, Neumann (DFI Ludwigsburg), Hartmann u.a.: Überlegungen für weiteres Vorgehen; Planungdes geplanten internationalen Kolloquiums in Hirsau. DFI äußert großes Interesse an Mit-Durchführung. Parallel dazu sollen sich die Hirsauer Klosterorte (ca. 140-170) in einer (losen) Verbindung mit Zentrum Hirsau zusammenschließen (Freunde Kloster Hirsau und Stadt). Daraus könnte sich eine assoziative Gruppierung zu Cluny ergeben.

2003 Nach Wechsel von OB Spec nach Ludwigsburg, Briefwechsel zwischen Cluny und Rathaus bzw. Hartmann. Letzterer legt nahe, angesichts des o.g. Wechsels und der fortgeschrittenen Zeit, das Kolloquium zu verschieben und bei Gelegenheit Kontakt mit OB Dunst aufzunehmen. Die Partner aus Cluny stimmen diesem Vorschlag zu.

2004 Briefwechsel betr. Besuch in Cluny (geplant März/April 2005)

2005 30./31. März: Besuch einer Delegation der Stadt Calw (OB Manfred Dunst, Dittus, Kersting) und der „Freunde Kloster Hirsau“ (Hartmann) in Cluny. Besprechung des Beitritts derStadt Calw zur „Fédération des Sites Clunisiens“.

2006 Beitritt der Stadt Calw, i.V. Hirsaus als „jüngere Schwester“ Clunys, zur „Fédération“. Ebenso Beitritt der „Freunde Kloster Hirsau“. Feierliche Plakettenenthüllung im Beisein einer Delegation aus Cluny und zahlreicher Gäste am 07. Oktober

2006 vor dem Haupteingang des Klosters. Erstellung eines Sonderdrucks zur „Klöster-Partnerschaft“ Hirsau und Cluny.

2006-2010 Mehrere Besuche in Calw/Hirsau bzw. in Cluny durch OB/BM Gemeinde- und Ortschaftsräte bzw. Vertreter der Kommunen, der Fédération, von „Freunden Kloster Hirsau“, Kirchen und anderen Einrichtungen.

2007 Pilgerreise von Hermann Schaber zu Fuß von Hirsau nach Cluny

2008 5.-10. Juni: Treffen der europäischen Cluny-Orte in San Benedetto Po (Lombardei, Italien) unter Beteiligung von Vertretungen der Stadt Calw und „Freunde Kloster Hirsau“.

2010 28.-30. Mai: Treffen der europäischen Cluny-Orte in Payerne (Waadt, Schweiz) unter Beteiligung von Vertretungen der Stadt Calw und „Freunde Kloster Hirsau“.

2010 16. Juni: Festvortrag von Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel „Europa – Cluny – Hirsau – Lions“ in Bad Liebenzell.

 

2010 26./27. Juni: Nach umfassenden Vorgesprächen und Kontakten findet zum 1100-jährigen Jubiläum der Gründung Clunys in Hirsau ein 2-tägiges Fest „Hirsau – Cluny. Geschwister feiern“ statt. Zahlreiche offizielle Delegationen und Besucher aus der Region und dem europäischen Ausland (Frankreich, Schweiz, Italien, Belgien, Großbritannien u.a.) nehmen an diesem außerordentlichen und bedeutsamen Treffen teil.

 

2010: Besuch einer Gruppe aus Calw und Hirsau in Cluny

2010ff Weitere Besuche in Calw/Hirsau bzw. in Cluny durch Vertreter der Kommunen, der Fédération, von „Freunden Kloster Hirsau“, Kirchen u.a. Einrichtungen (Studienfahrten, Konzerte mit Ensembles aus Calw, Vorträge, Tagungen….).

2010ff Regelmäßige Sonderführungen in Hirsau (Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und Stadt Calw) über europäische Cluny-Hirsau-Relevanz.

2010ff Zahlreiche Artikel über Calw bzw. Hirsau erscheinen in französischen Medien.

2010 9.-12. September: Cluny feiert den elfhundertsten Jahrestag seiner Gründung im Jahr 910. Eine Gruppe aus Calw ist Gast bei dem großen Festwochenende.

2011 30. April -1. Mai: Treffen der europäischen Cluny-Orte in Nantua (Ain, Frankreich) unter Beteiligung von Delegationen der Stadt Calw und „Freunde Kloster Hirsau“.

2011 11. Mai: Treffen von Abordnungen der deutschsprachigen Cluniazenser-Orte mit einer Delegation aus Cluny in Alpirsbach.

2012 21.-25. März: Treffen der europäischen Cluny-Orte in Paisley (Schottland, UK) unter Beteiligung von Vertretern der Stadt Calw und „Freunde Kloster Hirsau“.

2012 Landesgartenschau in Nagold mit Ausstellung zum Netzwerk Cluny-Hirsau und Vortrag von Bernard Aiguier aus Cluny zur Geschichte Clunys und den langjährigen Beziehungen Cluny-Hirsau (auch in der Gegenwart).

2012 Ausführliche Publikation in russisch-armenischer Zeitschrift (weltweite Verbreitung) über Hirsau, Cluny, Gabiano und das gemeinsame Netzwerk. Parallel dazu Film und Fernsehberichte darüber.

2013 5.-7. April: Treffen der europäischen Cluny-Orte in Volvic (Puy de Dôme, Frankreich) unter Beteiligung von Abordnungen der Stadt Calw und „Freunde Kloster Hirsau“.

2013: 17. Mai: Treffen von Delegationen der deutschsprachigen Cluniazenser-Orte mit einer Delegation aus Cluny in Bollschweil (bei Freiburg i.Br.).

2013ff Hirsauer Netzwerk (Karte Hartmann) und Cluny-Netzwerk sollen gemeinsam (Mitfinanzierung durch den Europarat) publiziert werden.

2014 26.-28. September: Cluny-Fahrt der Stadt Calw (mit OB Ralf Eggert) und „Freunde Kloster Hirsau“ zum 20-jährigen Jubiläum der Fédération. Touristische Präsentation und Vortrag (Hartmann) zur „Hirsauer Klosterlandschaft“.

2015 13.-14. Juni: Mitgliederversammlung der Fédération in Autun (Saône-et-Loire, Frankreich) OB Eggert und drei Repräsentanten vom Verein (Bernert, Langner, Hartmann) sind dabei anwesend.

2016 Mitarbeit bei mehreren Cluny-Projekten.

2017 23.-24. Juni: Mitgliederversammlung der Fédération in Saint-Leu d’Esserent (Oise, Frankreich) mit je einer Delegation der Stadt Calw und des Vereins FKH .

2017 24. Oktober: Arbeitstreffen von Vertretern der Stadt Calw und des Vereins FKH mit Christophe Voros und Marie Gaillard von der Fédération in Calw.

v.l.n.r.: Christophe Voros, Direktor der Föderation von Cluny, Ralf Eggert, früherer Oberbürgermeister von Calw, Rémy Rebeyrotte, Präsident der Föderation von Cluny, Armin Langner und Dr. Klaus-Peter Hartmann vom Verein Freunde Kloster Hirsau in Maillezais

2018 25.-27. Mai: Teilnahme von Vertretern der Stadt Calw und des Vereins bei der MGV der „Fédération Européenne des Sites Clunisiens“ in Lucs-sur-Boulogne bzw. Maillezais (Vendée, Frankreich).

2018 6. November: Nach jahrzehntelanger Forschungsarbeit stellt FKH-Vorsitzender Klaus-Peter Hartmann sein Werk zur Hirsauer Reform-Klosterlandschaft in Mitteleuropa vor.

2019 26.-28. April: Teilnahme von Vertretern der Stadt Calw und des Vereins bei der MGV der „Fédération Européenne des Sites Clunisiens“ (FESC) in San Benedetto/Po (Lombardei, Italien).

2019 5. August: Arbeitstreffen von Vertretern der Stadt Calw und des Vereins FKH mit Rémy Rebeyrotte (Präsident der FESC) und Christophe Voros (Direktor der FESC) in Calw.

2020 Isabel Götz (Fachbereichs-Leiterin Kultur und Tourismus bei der Stadt Calw) wird in den Verwaltungsrat der Fédération gewählt.

2021 8.-10. Juli: Teilnahme von OB Florian Kling und Isabel Götz an der MGV der Fédération in Charlieu (Loire, Frankreich). Wichtiges Thema ist die Kandidatur des Netzwerks von Cluny zum Weltkulturerbe bei der UNESCO

2021 8.-9. Oktober: Dazu erfolgte in einer Konferenz in Cluny eine Fortsetzung und Vertiefung dieses Themas, woran ebenfalls Frau Götz teilnahm.

2021 16. November: Die Stadt Calw bewirbt sich um die Aufnahme des Klosters Hirsau in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO im Rahmen der Kandidatur der Europäischen Föderation Cluniazensischer Stätten.

2022: Arbeitstagung Weltkulturerbe

2022 26.-27. April: Arbeitstagung zum Weltkulturerbe-Prozess unter Leitung von Frau Götz in Hirsau bzw. Calw mit Fachleuten aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Portugal.

Kontakt

Freunde Kloster Hirsau e.V. Geschäftsstelle
Ortsverwaltung Hirsau/Rathaus
Aureliusplatz 10
75365 Calw-Hirsau
Telefon: 07051-9675-0

E-Mail: mail(at)freunde-kloster-hirsau.de