Das Klostermuseum

Das Gebäude, in dem heute das Klostermuseum untergebracht ist, war im 11. Jahrhundert Teil des Klosters St. Aurelius.

Zahlreiche Umbauten des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte mündeten schließlich in der Einrichtung des Klostermuseums. Seit 1991 sind hier zahlreiche Exponate zu sehen, die die jahrhundertealte Geschichte der Klöster in Hirsau lebendig werden lassen.

Erfahren Sie hier mehr über die Geschichte und Entwicklung des Klostermuseums in Hirsau.


Die Baugeschichte


Das Gebäude, das heute das Klostermuseum beherbergt, war ursprünglich Teil der Klosteranlage St.Aurelius aus dem 11.Jh. Mehrere Bauphasen der Romanik …


Ausbau und Einrichtung zum heutigen Klostermuseum

Anlass zur Einrichtung des Klostermuseums war das für 1991 geplante Jubiläum, 900 Jahre Weihe der Basilika St. Peter und Paul ( Bauzeit 1082-1091). Den Klöstern von …

Unterstützung und Förderung des Klostermuseums durch den Verein

Der Verein Freunde Kloster HIrsau e.V. unterstützt das Klostermuseum mit Exponaten wie dem Erwerb und der Mitfinanzierung des großen Modells …

Das "Stifterbild" von Sebastian Bopp. Im Bildmittelgrund ist als rötliches Gebäude das heutige Klostermuseum zu erkennen

Die Baugeschichte

Das Gebäude, das heute das Klostermuseum beherbergt, war ursprünglich Teil der Klosteranlage St.Aurelius aus dem 11. Jahrhundert. Mehrere Bauphasen der Romanik weisen es als nordseitig gelegenen, an die Aureliuskirche angebauten Gebäudekomplex aus, an dem im Laufe der Geschichte zahlreiche Umbauten vorgenommen wurden.

Durch archäologische Untersuchungen konnten im Bereich des kapellenförmigen Anbaus zudem Reste des karolingischen Vorgängerklosters nachgewiesen werden.

Aufschlussreich war  für die Umbauten des 15. Jahrhunderts das sogenannte „Bopp’sche Gemälde“ (um 1480), auch „Stifterbild“ genannt, des Nördlinger Malers Sebastian Bopp, auf dem sich die Umbauten jener Zeit als ein in Stein gebautes, zweigeschossiges Gebäude mit steilem Satteldach ablesen lassen. Die direkte Anbindung an die Klosterkirche war auch in dieser Bauphase gegeben. Der darauf zu sehende Fenstererker weist möglicherweise auf das Haus eines Abtes oder Probstes hin. Das Kloster St. Aurelius hatte nach dem Bau des St. Peter- und-Paul-Klosters den Status eines Priorats inne.

Im 16. Jahrhundert wurden in Folge der Reformation auch in St. Aurelius die klösterlichen Nutzungen aufgegeben. Das Gebäude wurde im Obergeschoss als herzogliche Forstmeisterwohnung umgenutzt. Zeitgleich wurde die Klosterkirche im Bereich der Vierung und des Chorraumes abgerissen, die Kirche im Jahr 1585 nach dem Abbruch des Obergadens mit einem neuem Dachstuhl versehen und danach unter anderem als Scheune genutzt.
Schließlich wurden 1634 nochmals eingreifende Baumaßnahmen durchgeführt. Im Inneren sind noch Spuren ehemaliger Sichtfachwerkfassungen zu sehen. Außen zeugen davon markante Sandsteingewände sowie Gliederungselemente der Fassaden wie Eckquadermalereien und Außentreppen.

Mehrere profane Nutzungen folgten, von der privaten Nutzung der oberen Geschosse bis zu einer Gerberei und Metzgerei im Erdgeschoss.

Das Klostermuseum (r.) mit Anbau an die Aureliuskirche

Ausbau und Einrichtung des heutigen Klostermuseums

Anlass zur Einrichtung des Klostermuseums war das für 1991 geplante 900-Jahr-Jubiläum der Weihe der Basilika St. Peter und Paul (Bauzeit 1082-1091). Den Hirsauer Klöstern , von St. Aurelius I über St. Aurelius II bis hin zu St. Peter und Paul, sollten ihrer Bedeutung und Baugeschichte angemessene, Räumlichkeiten zur Darstellung ihrer Geschichte gewidmet werden.

Nach dem Erwerb des Gebäudes durch die Stadt Calw im Jahr 1983 wurden zunächst umfangreiche Untersuchungs-, Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Die nutzungsbedingten zahlreichen Eingriffe in die Bausubstanz sowie Feuchtigkeit hatten das Gebäude im Laufe der Zeit stark geschädigt.

In zwei Phasen wurde vorgegangen: Zunächst fanden von 1984 – 1987 unter der Einbeziehung von Fachleuten die vorbereitenden Maßnahmen zu allen erforderlichen Untersuchungen von Bauaufnahme, Bauforschung  und Befunduntersuchungen statt. Von 1988 – 1991 wurden archäologische Grabungen durchgeführt, wobei auch Bestattungen nachgewiesen wurden.
Unter der fachkundigen konservatorischen Begleitung des Landesamts für Denkmalpflege wurde das Gebäude durch das Staatliche Hochbauamt Pforzheim, Außenstelle Calw, umgebaut und als Museum mit entsprechenden Nebenräumen gestaltet. Das Erdgeschoss wurde in seinen ursprünglichen Charakter zurückgeführt und der zweigeschossigen Kapellenraum wieder ablesbar gemacht.

Eingerichtet durch das Landesmuseum Karlsruhe, konnte das Museum am 28. Juni 1991 eröffnet werden.

Bedeutende Exponate sind zu hier sehen: das Hirsauer Stifterbild, sowie die Ausstellungstücke, die ehemalig als Altertumssammlung im Bibliothekssaal der Marienkapelle untergebracht waren, sowie Repliken mit Flechtwerkornamenten des karolingischen Ambos oder auch Schlusssteine aus den Kreuzganggewölben von St. Peter und Paul. Text- und Bildtafeln geben einen umfassenden Überblick über die Hirsauer Klostergeschichte.
Ein Raum wurde der katholischen Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt und das Dachgeschoss für Sonderausstellungen ausgebaut. Künstlerische Wechsel- und  thematische Ausstellungen können seitdem hier präsentiert werden.

Das Modell von St. Peter und Paul, vom Verein mitfinanziert

Unterstützung und Förderung des Klostermuseums durch den Verein

Der Verein Freunde Kloster Hirsau e.V. unterstützt das Klostermuseum mit Exponaten wie dem Erwerb und der Mitfinanzierung des großen Modells der Basilika St. Peter und Paul, dem Modell des gotischen Dreischalenbrunnens, sowie der Anfertigung mehrerer Stelen mit hinterleuchteten Reproduktionen von Hirsauer Glasmalereien aus der Allerheiligenkapelle. Auch Steinfragmente, wie eine Kreuzblume aus gotischer Zeit, konnten als Exponate in die Ausstellung integriert werden.

Der vom Verein finanzierte Nachdruck einer künstlerisch gestalteten Aureliusvita wurde im Rahmen des Jubiläums 950 Jahre Weihe St. Aurelius im Jahr 2021 in einer Sonderausstellung im Klostermuseum präsentiert.

Kontakt

Freunde Kloster Hirsau e.V. Geschäftsstelle
Ortsverwaltung Hirsau/Rathaus
Aureliusplatz 10
75365 Calw-Hirsau
Telefon: 07051-9675-0

E-Mail: mail(at)freunde-kloster-hirsau.de