Die Hirsauer Heiligen

Zahlreiche „Heilige“ können mit der Geschichte des Hirsauer Klosters und noch mehr mit der von dort ausgehenden Reform klösterlichen Lebens in ganz Mitteleuropa in Verbindung gebracht werden.
Ihre Vielfalt und räumliche Verteilung können ein Hinweis darauf sein, dass die Reformbewegung nicht nur – wie in der „Hirsauer Klosterlandschaft“ gezeigt – einen religionsgeografischen, sondern auch einen frömmigkeitsgeschichtlichen Aspekt hat.

Stöbern Sie gerne hier in unserem „Hirsauer Heiligenkalender“.

Die Karte zur „Hirsauer Klosterlandschaft“ basiert auf der Aufgabenstellung der Religionsgeographie (einem Teilgebiert der Anthropo- und Kulturgeographie), d.h. einer Darstellung der „religiös motivierten kulturlandschaftlichen Leistungen der Religionsgemeinschaften im Lebensraum des Menschen“. Sie findet in der erweiterten Terminologie vom „kultgeprägten“ Raum eine logische Fortsetzung, indem sie unter frömmigkeitsgeschichtlichem Aspekt die Bedeutung der Reformbewegung ins Auge fasst. Dafür kann die Vielfalt und die räumliche Verteilung der Personen ein Indiz sein, die – direkt oder indirekt – mit der Hirsauer Reform in Beziehung stehend vom gläubigen Volk oder auch „hoheitlich“ durch päpstliche Kanonisation als Heilige verehrt wurden/werden.
Sie unterscheidet sich demnach von einem Hirsauer Heiligenkalendarium dahingehend, dass sie nicht die in Hirsau bzw. seinen Tochter-Klöstern verehrten Heiligen (z.B. auch Heilige, deren Reliquien in/unter den Altären ruhen) dokumentiert, sondern das frömmigkeitsgeschichtliche Wirkungsgefüge der Hirsauer Reform beleuchtet.

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Januar

6.

Erminold von Prüfening

Erminold – schon früh Mönch in Hirsau – wurde 1114 Abt des neu gegründeten Klosters Prüfening bei Regensburg in der Oberpfalz, das er in kurzer Zeit zu einem Zentrum der Hirsauer Reform machte.

Das Grab des hl. Erminold in der Klosterkirche Prüfening

6.

Adelbert von Schönberg

Adelbert war Mönch im Hirsauer Reformkloster Breitenau bei Kassel. Er zeichnete sich insbesondere in der Fürsorge für Arme aus und soll auch Wunder bewirkt haben. Adelbert starb im Jahr 1132.

Weitere Informationen

Das Kloster Breitenau unweit des Zusammenflusses von Eder und Fulda

30.

Haberilla von Mehrerau

Haberilla stammte wahrscheinlich aus der Gegend um Bregenz. Sie lebte um das Jahr 1100 als Reklusin im Umfeld des Hirsauer Reformklosters Mehrerau. Ob sie dort einen Frauenkonvent gründete, bleibt historisch ungewiss. Der Volksglaube schrieb ihr zahlreiche wundersame Heilungen, insbesondere von Kindern zu.

Weitere Informationen

Die hl. Haberilla in der Pfarrkirche Alberschwende in Vorarlberg

Februar

6.

Romanisches Portal im Hirsauer Peter-und-Pauls-Kloster

Gottfried von Hirsau

Ursprünglich aus der Pfalz stammend, wurde Gottfried Mönch in Hirsau. Wegen seiner tiefen Frömmigkeit wurde er nach seinem Tod 1186 bald als Heiliger verehrt.

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7.

Der Ava-Turm in Klein-Wien bei Göttweig

Ava von Melk bzw. Göttweig

Ava, geboren um das Jahr 1060, wurde als Verfasserin theologischer Schriften bekannt. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie als Reklusin in einem der Hirsauer Reformklöster Melk oder Göttweig. Sie starb 1127.

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11.

Romanische Fenster im Kreuzgang des Hirsauer Klosters

Diemo von Hirsau

Nur wenig ist über Diemo von Hirsau bekannt. Er war Mönch in Hirsau, später dort Prior. Er starb angeblich 1140. Im Jahr 1157 ist jedoch ein Prior namens Diemo aktenkundig, als Hirsau Land für die Neugründung von Maulbronn verkauft.

13.

Die ehemalige Bischofskirche St. Johannis in Oldenburg (Holstein)

Ekkehard von Oldenburg

Ekkehard war Ende des 10. Jahrhunderts möglicherweise Mönch im ersten Aureliuskloster. Von dort ging er als Missionar nach Norddeutschland und wurde dort Bischof in Oldenburg (Holstein) und später in Schleswig.

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17.

Der erste Abt Manegold in der Klosterkirche Isny

Mangoldus von Isny

Mangoldus stammte aus einer einflussreichen Bregenzer Familie und war Neffe des berühmten Wissenschaftlers und Chronisten Hermann der Lahme von der Reichenau. Er war Mönch in Hirsau und wurde dann 1096 der erste Abt des von seiner Familie gegründeten Klosters in Isny.

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25.

Der Abtsstab von Adelhelm

Adelhelm I. von Engelberg

Adelhelm war Mönch und Prior im von Abt Wilhelm reformierten Kloster Muri. Von dort wurde er 1120 in die Zentralschweiz berufen, um erster Abt des neugegründeten Klosters Engelberg zu werden. Auf Grund seiner Frömmigkeit galt er bereits zu Lebzeiten al Heiliger.

Weitere Informationen

26.

Die ehemalige Klosterkirche in Sponheim

Gerlinde und Mechtildis von Sponheim

Gerlinde und Mechtildis führten ein Leben der Bescheidenheit als Reklusinnen beim Kloster Sponheim. Gerlindes Vater Meginhard war im Jahr 1101 der Gründer dieses Hirsauer Reformklosters, Mechtildis Bruder Bernhard dessen erster Abt.

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März

7.

Reginhard von Reinhausen

Reginhard war bereits Mönch und Abt in anderen Klöstern, als er um 1130 zum ersten Abt des Klosters Reinhausen bei Göttingen berufen wurde. Es gelang ihm, das Kloster aus großer wirtschaftlicher Not herauszuführen, ohne dabei seine geistlichen Aufgaben zu vernachlässigen.

Weitere Informationen

Die Klosterkirche Reinhausen

10.

Wirnto von Formbach

Zunächst Mönch bzw. Prior in St. Blasien, Göttweig und Garsten, wird Winto 1108 zum Abt von Formbach berufen. Dort wirkte er voll Eifer für die Erneuerung des Ordenslebens und war persönlich ein großer Asket.

Weitere Informationen

Wirntos Grabplatte in der ehemaligen Klosterkirche Formbach

14.

Paulina von Paulinzella

Bereits verwitwet, gründete Paulina 1102 ein Doppelkloster tief im Thüringer Wald. Durch Mönche aus Hirsau ließ sie deren Reformideen dort einführen. Sie selbst lebte als Reklusin im Frauenkloster.

Weitere Informationen

Romanisches Portal der Klosterkirche Paulinzella

15.

Diedo von Andelsbuch

Diedo lebte als Einsiedler im Bregenzer Wald. Dort wirkte er als Seelsorger für die neuen Siedler. Bald schon verehrten diese ihn als Heiligen. Kurz nach seinem Tod im Jahr 1080 wurde an seiner Wohnstatt ein Kloster gegründet.

Weitere Informationen

Der hl. Diedo in einem Glasfenster der Pfarrkirche Andelsbuch

23.

Bruno von Hirsau

Bruno, auch von Beutelsbach genannt, war zunächst Kanoniker in Speyer, später dann Mönch in Hirsau. 1105 wählte der Konvent ihn gegen Gebhard von Urach zum Abt. Brunos Bruder Konrad war der Ahnherr des Hauses Württemberg.

Weitere Informationen

Die Stammburg des Hauses Württemberg um 1600

23.

Merbod von Bregenz

Merbod war zunächst Mönch im Kloster Mehrerau bei Bregenz. Von dort zog er sich als Einsiedler und Seelsorger nach Alberschwende im Bregenzer Wals zurück. Um das Jahr 1123 fand man ihn eines Tages dort erschlagen vor. Aufgrund vieler Wundertaten wird er verehrt.

Weitere Informationen

Der hl. Merbod in der Wendelinkapelle Alberschwende in Vorarlberg

25.

Eberhard VI. von Nellenburg

Eberhard, aus der schwäbischen Adelsfamilie von Nellenburg stammend, war verwandt mit dem salischen Kaiserhaus sowie mit Papst Leo IX. Er war einer der frühesten Pilger zum das Grab des heiligen Jakobus in Santiago. Er und seine Frau Ita gründeten die Klöster Allerheiligen (1049) und St. Agnes (1080) in Schaffhausen.

Weitere Informationen

Grablege Eberhards III. von Nellenburg und seiner Familie

27.

Frowin von Engelberg

Frowin war Mönch in St. Blasien, als er um das Jahr 1147 zum Abt von Engelberg berufen wurde. Er führte das Kloster durch Reformen aus der Krise. Er gründete eine Schreib- und Malschule, die den Grundstock für eine bedeutende Bibliothek lieferte.

Weitere Informationen

Frowin (rechts) in einer Buchmalerei aus Engelberg (um 1200)

April

10.

Romanisches Portal im Südturm von Stift Admont

Engelbert von Admont

Engelbert war im ausgehenden 13. Jahrhundert zunächst Mönch, später dann Abt des Hirsauer Reformklosters Admont in der Steiermark. Er gehörte zu den vielseitigsten Gelehrten seiner Zeit und verfasste zahlreiche theologische und philosophische Schriften.

Weitere Informationen

18.

Die hl. Herluka in der Pfarrkirche Epfach am Lech

Herluka von Bernried

Herluka lebte unter der Schirmherrschaft von Wilhelm von Hirsau und Theoger von St. Georgen in Donnstetten auf der Schwäbischen Alb. Sie unterhielt regen Kontakt zu Klerikern und Adligen, die wie sie die Reform von Hirsau förderten. Ihr Einsatz galt den Werken der Nächstenliebe und dem Gebet. Sie starb 1127 in Bernried am Starnberger See.

Weitere Informationen

19.

Leo IX. in einer Zwiefalter Buchmalerei (12. Jhdt.)

Bruno von Egisheim

Bruno, aus elsässischen Adelsfamilien stammend, war Bischof in Toul und wurde 1049 als Leo IX. zum Papst gewählt. Er setzte sich für die Erneuerung der Amtskirche ein. Er war Onkel des Grafen Adalbert II. von Calw. Diesen forderte er auf, das verfallene Aurelius-Kloster in Hirsau wieder zu errichten.

Weitere Informationen

22.

Die romanische Abteikirche von Brauweiler

Wolfhelm von Brauweiler

Wolfhelm wurde Mönch in Trier. Klösterlichen Reformen gegenüber war er aufgeschlossen. 1065 wurde er Abt in Brauweiler bei Köln. Er verfasste theologische Schriften, so im Abendmahlsstreit um die Transsubstantiationslehre gegen Berengar von Tours.

Weitere Informationen

22.

Das Kloster Weingarten (1627)

Meingoz von Weingarten

Meingoz war zunächst Mönch in Hirsau. 1188 wurde er zum Abt des Hirsauer Reformklosters Weingarten berufen, das er zu einer kulturellen Blüte führte.

Weitere Informationen

29.

Abt Hugo vermittelt in Canossa; Handschrift um 1115

Hugo von Cluny

Hugo war Mönch in Cluny und wurde 1049 im Alter von 25 Jahren zum Abt des Klosters gewählt. In den 60 Jahren seines Abbatiats führte er die Reformen seiner Vorgänger fort und machte Cluny zu einem mächtigen Zentrum einer europaweiten Bewegung. Er war in regem Austausch mit Abt Wilhelm von Hirsau, den er zu eigenständigem reformatorischen Wirken ermutigte.

Weitere Informationen

29.

Gedenkstein für Theoger in den Klosterruinen von Cluny

Theoger von Metz

Theoger, wahrscheinlich aus Lothringen stammend, wurde Mönch in Hirsau. Abt Wilhelm übertrug ihm zunächst die Leitung des Priorats Klosterreichenbach, später wurde er Abt von St. Georgen. Nach Wilhelms Tod war Theoger der wichtigste Protagonist der Hirsauer Reform. Gegen seine Willen wurde er 1117 zum Bischof von Metz ernannt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Cluny.

Weitere Informationen

Mai

1.

Arnold von Hiltensweiler

Arnold, aus einer oberschwäbischen Adelsfamilie stammend, stiftete 1122 auf seinem Besitz in Hiltensweiler bei Tettnang eine Propstei, die er dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen vermachte. Später siedelte das inzwischen eigenständige Kloster ins nahe Langnau um.

Weitere Informationen

Übergabe der Schenkungsurkunde durch Arnold an den Abt von Kloster Allerheiligen, Deckengemälde (um 1900) in der Pfarrkirche Hiltensweiler

2.

Ruthard von Mainz

Ruthard stammte eigentlich aus dem Rheingau. 1080 wurde er Abt des Hirsauer Reformklosters St. Peter in Erfurt. Neun Jahre später wird er zum Erzbischof von Mainz gewählt. In dieser Funktion führte er viele Klöster seines Bistums der Hirsauer Reform zu. Später geriet er massiv in die zum Teil gewaltsamen Auseinandersetzungen des Investiturstreits, wobei er nicht immer glücklich agierte.

Weitere Informationen

Erzbischof Ruthard überreicht Heinrich V. die Sphaira. Kaiserchronik für Heinrich V., 1112/1114.

2.

Konrad von Sellenbüren

Konrad stammte aus einem sehr vermögenden Adelsgeschlecht im Zürichgau. Aus diesen Gütern stiftete er das Kloster Engelberg in der Innerschweiz. Die Mönche dort lebten nach der Hirsauer Regel. Später wurde Konrad selbst Mönch in diesem Kloster. 1126 wurde er ermordet.

Weitere Informationen

Konrads Grabmal in der Klosterkirche in Engelberg.

4.

Diethard von Hildesheim

Diethard soll Mönch im ersten Aurelius-Kloster in Hirsau gewesen sein, als er 927 Abt in Hersfeld wurde. Bereits ein Jahr später wurde er zum Bischof von Hildesheim berufen. Dort unterstützte er die Mission der nordischen Länder.

Weitere Informationen

Die Krypta im Hildesheimer Dom

8.

Friedrich von Hirsau

Friedrich wurde 1065 zusammen mit 12 Mönchen von Graf Adalbert II. von Calw aus Einsiedeln nach Hirsau berufen, um das wiedererrichtete St. Aurelius-Kloster zu übernehmen. Nach Verleumdungen musste er bereits vier Jahre später das Amt niederlegen. Er fand Zuflucht im Michaelskloster bei Heidelberg. Sein Nachfolger in Hirsau wurde Wilhelm.

Weitere Informationen

Grab Friedrichs von Hirsau in der Krypta des ehemaligen Michaelsklosters bei Heidelberg

8.

Wulfhilda von Wessobrunn

Wulfhilda stammte aus der hochadligen Familie der Herzöge von Bayern. Die Familie förderte das Hirsauer Reformkloster Wessobrunn durch umfangreiche Schenkungen. Nach dem Tod ihres Gatten um das Jahr 1155 trat sie selbst in das Kloster unweit des Ammersees ein und führte ein heiligmäßiges Leben.

Weitere Informationen

Das Kloster Wessobrunn um 1640

9.

Volkmar von Niederaltaich

Volkmar wurde 1280 Abt des niederbayerischen Klosters Niederaltaich. Er wollte den klösterlichen Regeln wieder neue Geltung verschaffen. Doch die Mönche widersetzten sich. Dies ging so weit, dass sie ihn ermordeten.

Weitere Informationen

Die Klosterkirche Niederaltaich

18.

Burkhard von Beinwil

Burkhard wurde im hirsauisch geprägten Kloster Muri ausgebildet. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wirkte er als Priester an der Pfarrkirche im aargauischen Beinwil. Dort soll er Wunder bewirkt haben, so dass er schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt wurde.

Weitere Informationen

Burkhards Grab in der Krypta der Kirche in Beinwil

25.

Hildebrand von Sovana

Hildebrand ist eher bekannt als Past Gregor VII. Als er 1073 das Papstamt übernahm, hatte er bereits eine lange Karriere in Rom hinter sich. Er war ein starker Verfechter kirchlicher Reformen gegen Priesterehe und Simonie, angelehnt an die monastischen Ideale. Seine Auseinandersetzung über die Vorherrschaft mit der weltlichen Macht gipfelte in der legendären Begegnung mit König Heinrich IV. auf der Burg Canossa.

Weitere Informationen

Gregor VII. In der Vita Gregorii des Paul von Bernried, 12. Jhdt.

Einen deutlichen Hinweis auf die Rolle des Hirsauer Klosters und dessen weltliche Gründer liefert ein Brief, den Gregor 1074, als der Investiturstreit gerade Fahrt aufnahm, an Graf Adalbert II. von Calw und dessen Gattin Wiltrud schrieb:

Der Brief, den Papst Gregors VII. 1074 an Graf Adalbert II. von Calw und dessen Gattin Wiltrud schrieb, lautet folgendermaßen:

Bischof Gregor, Diener der Diener Gottes an Albert und dessen Gemahlin zum Gruß und apostolischen Segen.
Wir danken Gott dafür, dass Laien wie auch Frauen ihren Sinn zu Gott richten und die Pflege der Religion aus Einsicht gerne annehmen und sich bemühen, sie zu erhalten. Denn diejenigen, die um Seelen zu gewinnen als Bischöfe berufen und eingesetzt sind, und die ihren Untergebenen durch ihr Wort und Vorbild den Weg der Wahrheit lehren sollten, sind in diesen Zeiten vom Teufel verführt und verlassen nicht nur das Gesetz Gottes, sondern lassen nicht davon ab, es zu bekämpfen und mit ganzer Anstrengung den Umsturz zu betreiben. Umso weniger ist es verwunderlich, dass diese selbst die untergeordneten Ränge nicht von Verstößen abhalten, da ihre Ordination häretisch war und ihr Leben voller Unordnung und von Schandtaten bedeckt ist, und diese, solange sie die eigenen Frevel weder korrigieren noch beachten, die Vergehen der Untergebenen entweder durch Unachtsamkeit oder aus Angst in dem Bewusstsein der eigenen Vergehen zulassen. Von jenen wird zu Recht durch die Propheten gesagt: „Ihre Augen mögen sich verdunkeln, damit sie nicht sehen, und deren Rücken soll für immer krumm sein.“ (Röm 11, 10)
Deshalb, was auch immer diese gegen Euch oder sogar gegen das Recht daherreden mögen, und was sie Euch, die Ihr nicht wissenschaftlich gebildet seid, auch vorwerfen, um ihre Liederlichkeit zu verteidigen, bleibt in der Reinheit und Beständigkeit Eures Glaubens; was Ihr auch immer von simonistischen Bischöfen und Priestern oder von anderen, die dem apostolischen Stuhl untreu sind, ertragen müsst, glaubt standhaft und haltet fest.
Verfasst in Rom an den VII. Kalenden des Novembers [26. Oktober] 1074.

MGH, Epistolae selectae, Gregorii VII Registrum, liber II, 11, Berlin 1923, S. 142, Übersetzung A. Langner

Juni

11.

Fragment des karolingischen Ambos in der ersten Aurelius-Kirche in Hirsau

Lintbert von Hirsau

Um das Jahr 830 gründete Graf Erlafrid in Hirsau das erste Kloster, das für die aus Italien überführten Reliquien des heiligen Aurelius erbaut wurde. Der gelehrte Lintbert als erster Abt und 15 Mönche hielten 838 Einzug in dem neuen Kloster. Hrabanus Maurus, Abt in Fulda, hatte diese auf Bitten Graf Erlafrids nach Hirsau gesandt.

15.

Manegold von Lautenbach übergibt sein Werk Erzbischof Gebhard von Salzburg, Liber ad Gebehardum, Blaubeuren, 12. Jhdt.

Gebhard von Salzburg

Gebhard stammte aus einer schwäbischen Adelsfamilie. Schon früh wurde er Geistlicher. In dieser Zeit war er auch in Diensten Kaiser Heinrichs III. 1060 wird er zum Erzbischof von Salzburg geweiht. Wie Abt Wilhelm von Hirsau und Bischof Altmann von Passau stand er im Investiturstreit fest an der Seite des Papstes. Er war der Gründer des Stifts Admont.

Weitere Informationen

18.

Elisabeth von Schönau, 16. Jhdt., Morgan Library and Museum, New York City

Elisabeth von Schönau

Elisabeth wurde bereits in jungen Jahren dem Hirsauer Reformkloster Schönau im Taunus übergeben. Ihr Leben war geprägt von Askese, Visionen, Krankheit und Depressionen. Eine ihrer geistigen Begleiterinnen war Hildegard von Bingen. Sie verfasste mehrere Schriften über ihre mystischen Erlebnisse.

Weitere Informationen

22.

Eberhard von Salzburg auf einem Kupferrelief in der Kirche des ehemaligen Klosters in Biburg

Eberhard I. von Salzburg

Eberhard, aus einer bayerischen Adelsfamilie stammend, wurde in der Bamberger Domschule ausgebildet. In Prüfening wurde er Mönch, später Prior und 1138 Abt im Kloster Biburg, wo er ebenfalls die Hirsauer Reform einführte. Noch im Alter von 60 Jahre wählte man ihn zum Erzbischof von Salzburg. Aufgrund seines Lebenswandels wurde er schon bald als Heiliger verehrt.

Weitere Informationen

23.

Das Kloster St. Emmeram in Regensburg

Adalbert I. von Regensburg

Nur wenig ist über Adalbert bekannt. Er war von 1149 bis 1177 Abt im Regensburger Kloster St. Emmeram. Er führte dort, wo einst Abt Wilhelm seine Ausbildung erhielt, die Hirsauer Reform ein.

30.

Otto von Bamberg in einer Wandmalerei in Prüfening

Otto von Bamberg

Ottos Herkunft ist ungewiss. Wahrscheinlich erhielt er seine Ausbildung in Hirsau oder einem Kloster der Hirsauer Reform. 1102 wurde er zum Bischof von Bamberg ernannt. In dieser Funktion unterstützte er die Gründung und Reform zahlreicher Klöster im Sinne Hirsaus. Im Investiturstreit versuchte er, zwischen den Parteien zu schlichten.

Weitere Informationen

Juli

3.

Erbo von Prüfening

Erbo war Mönch in St. Georgen und wurde dort ein wichtiger Mitstreiter von dessen großem Abt Theoger. 1121 wurde er als Nachfolger Erminolds zum Abt des oberpfälzischen Klosters Prüfening geweiht, das er zu einer Blüte führt und zu einem Zentrum der Reform weiterer Klöster macht.

Weitere Informationen

Das Kloster Prüfening bei Regensburg

5.

Wilhelm von Hirsau

Hirsaus großer Reformabt. Bereits während seiner Ausbildungszeit in St. Emmeram begeisterte er sich für die klösterliche Reform aus Cluny. Als er 1069 zum Abt von Hirsau ernannt wurde, begann er seine Reformideen in einem eigenen Regelwerk zu konkretisieren. Aus Hirsau machte er durch den Bau des Peter-und Pauls-Klosters ein blühendes Zentrum einer Bewegung in ganz Mitteleuropa.

Weitere Informationen

Abt Wilhelm im Reichenbacher Schenkungsbuch

14.

Ulrich von Zell

Ulrich war ein Jugendfreund von Abt Wilhelm aus der Zeit in St. Emmeram. Ulrich ging um 1063 nach Cluny und wurde dort Prior unter dem großen Abt Hugo. Somit war er ein wichtiges Bindeglied für den Austausch zwischen den beiden Reformzentren Cluny und Hirsau.

Weitere Informationen

Grab des hl. Ulrich in St. Ulrich / Schwarzwald

15.

Egino von Augsburg

Egino stammte aus Augsburg und kam zur Ausbildung in das dortige Kloster St. Ulrich und Afra. Während des Investiturstreits musste er wegen seiner Papsttreue das Kloster verlassen und kam so nach St. Georgen. 1106 konnte er nach Augsburg zurückkehren, wo er wenig später Abt wurde und die Hirsauer Regeln etablierte.

Weitere Informationen

Das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg zu Beginn des 16. Jahrhunderts

27.

Berthold von Garsten

Berthold war zunächst Mönch in St. Blasien, später dann Prior im Stift Göttweig. 1111 wurde er zum Abt des Klosters Garsten berufen, das er zu einem Zentrum der Hirsauer Reformen machte und zugleich zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte führte.

Weitere Informationen

Grab des hl. Berthold in der Stiftskirche Garsten / Oberösterreich

27.

Konrad von Ottobeuren

Konrad wurde 1191 Prior des Hirsauer Reformklosters Ottobeuren und blieb es für 36 Jahre. In dieser Zeit musste er zweimal das Kloster wiederaufbauen. Als Zeichen seines Verdienstes wurden ihm die Insignien eines Abtes verliehen. Die Mönche verehrten ihn als einen Wohltäter der Mitbrüder und der Armen.

Weitere Informationen

Das Grabmal Konrads in der Klosterkirche Ottobeuren

August

1.

Haziga in der Abteikirche Scheyern

Haziga von Scheyern

Hazigas Abstammung ist nicht geklärt. Nach dem Tod ihres ersten Gatten stiftete sie ein Kloster im in den Voralpen gelegenen Bayrischzell. Als das Kloster um 1085 ein erstes Mal nach Fischbachau verlegt wurde, ließ Haziga Mönche aus Hirsau kommen. Der Konvent siedelte noch zwei weitere Male um, zunächst nach Peterhausen an der Glonn, schließlich nach Scheyern.

Weitere Informationen

6.

Berthas Grabstein in der Klosterkirche Biburg

Bertha von Biburg

Auf Gräfin Berthas Wunsch hin vermachten deren Söhne die Burg Biburg dem Bamberger Domkapitel mit der Auflage, dort ein Kloster zu errichten. Berthas älterer Sohn Eberhard, der zuvor Mönch in Prüfening war, wurde der erste Abt dieses Klosters, bevor er 1147 Erzbischof in Salzburg wurde.

Weitere Informationen

8.

Miniatur von Bischof Altmann als Gründer von Göttweig (12. Jhdt.)

Altmann von Passau

Altmann stammte aus Westfalen. Er war unter anderem Hofkaplan bei Kaiser Heinricht III. 1065 wurde er zum Bischof von Passau ernannt, wo er bald begann, den Klerus zu reformieren. Er erneuerte auch mehrere Klöster im Sinne der Hirsauer Reform. Da er im Investiturstreit auf der päpstlichen Seite stand, wurde er von Anhängern Kaiser Heinrichs IV. aus Passau vertrieben.

Weitere Informationen

15.

Rupert (links) im Ottobeurer Graduale (um 1164)

Rupert von Ottobeuren

Ob Rupert zunächst Mönch in Hirsau war, ist nicht gesichert. Jedenfalls gelangte er mit Theoger in das im Aufbau befindliche Kloster in St. Georgen, wo Rupert dann Prior unter Abt Theoger war. 1102 wurde Rupert als Abt nach Ottobeuren gerufen, wo er die monastische Ordnung wieder herstellen sollte. Dem charismatischen Abt gelang es, Ottobeuren zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Blüte zu führen.

Weitere Informationen

28.

Romanisches Petri-Portal des Schleswiger Doms

Gorman bzw. Egward von Hirsau

Gorman war wahrscheinlich Mönch im ersten Aureliuskloster in Hirsau, bevor er als Botschafter des Glaubens nach Norden ging. Er wurde Bischof in Schleswig. Sein Todesjahr wird mit 965 angegeben.

September

11.

Ludwig IV. von Thüringen

Ludwig war Landgraf von Thüringen und residierte auf der Wartburg bei Eisenach. Seine Ehefrau war die heilige Elisabeth, deren Handeln er förderte. 1227 schloss er sich dem Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. an, starb jedoch bereits in Otranto in Süditalien. Bestattet wurde er im Hirsauer Reformkloster Reinhardsbrunn, das zugleich das Hauskloster von Ludwigs Familie war.

Weitere Informationen

Grabstein Ludwigs IV., ursprünglich in der Klosterkirche Reinhardsbrunn

17.

Hildegard von Bingen

Hildegard wurde bereits früh zur Erziehung ins Kloster zu ihrer Verwandten Jutta von Sponheim übergeben. 1151 gründete sie ein eigenes Kloster auf dem Rupertsberg bei Bingen. Hildegard war Künstlerin und Wissenschaftlerin, Mystikerin, Ärztin und Dichterin, aber auch politisch engagiert. Zahlreiche Briefwechsel mit den Mächtigen jener Zeit sind überliefert, darunter auch mit den Hirsauer Äbten Hartwig und Manegold. Auf ihrer vierten Predigtreise besuchte sie Hirsau.

Weitere Informationen

Hildegard im Rupertsberger Codex (um 1180)

19.

Berthold von Weingarten

Berthold war ein Anhänger der Reformen von Cluny und Hirsau. Zunächst Prior in Weingarten, wurde er 1200 Abt des Klosters. Er legte großen Wert auf die Liturgie, Heiligenverehrung und den Wiederaufbau der abgebrannten Kirche. Auf ihn geht das Schaureliquiar der Heilig-Blut Reliquie wie auch das Berthold-Sakramentar zurück, eines der bedeutendsten Werke der Buchmalerei.

Weitere Informationen

Die Heiligen drei Könige im Weingartener Berthold-Sakramentar

27.

Dietrich I. von Naumburg

Dietrichs Herkunft ist ungewiss. 1111 wurde er auf Vorschlag Kaiser Heinrichs V. zum Bischof von Naumburg geweiht. Im Investiturstreit wechselte er zur päpstliche Seite. Sein Hauptaugenmerk galt der Missionierung der Slawen. Hierzu gründete er die Klöster Bosau und Riesa, die der Hirsauer Regel folgten. Dietrich erlitt in Bosau das Martyrium.

Weitere Informationen

Die romanische Krypta des Naumburger Doms

28.

Thiemo von Salzburg

Thiemo erfuhr seine Ausbildung im bayerischen Kloster Niederaltaich. Später wurde er Mönch und bald darauf Abt im Kloster St. Peter in Salzburg. Während des Investiturstreits wurde er 1081 aus Salzburg vertrieben und verbrachte daraufhin vier Jahre in Hirsau. 1090 wird er zum Bischof von Salzburg gewählt. In Admont führte er die Hirsauer Reform ein. Thiemo starb als Teilnehmer des ersten Kreuzzugs.

Weitere Informationen

Der Heilige Thiemo in einem Glasfenster der Pfarrkirche Liesing / Wien 23

Oktober

3.

Das Kloster Marienberg im Vinschgau

Adalgott von Chur

Adalgott war zunächst Zisterziensermönch in Clairvaux. Im bereits vorgerückten Alter wurde er 1150 zum Bischof von Chur gewählt. In diesem Amt galt seine Fürsorge im Besonderen den Armen sowie der Reform der Klöster seines Bistums. So gründete er das Kloster Marienberg im Vinschgau. Die Mönche kamen hierbei mitsamt den Hirsauer Consuetudines aus Ottobeuren.

Weitere Informationen

6.

Die Adalbero-Kirche im Würzburger Stadtteil Sanderau

Adalbero von Würzburg

Adalbero – aus einer oberösterreichischen Grafenfamilie stammend – wurde 1045 von König Heinrich III. zum Bischof von Würzburg ernannt. Er war den kirchlichen Reformbestrebungen sehr zugewandt. Zunächst reformierte er mit Hilfe der Abtei Münsterschwarzach zahlreiche Klöster im Sinne von Gorze. Ab 1130 wandten sich diese Klöster dann der Hirsauer Reform zu. Da Adalbero im Investiturstreit die päpstliche Partei vertrat, wurde er aus seinem Bistum vertrieben. In dieser Zeit wirkte er an der Gründung von Zwiefalten mit.

Weitere Informationen

25.

Fenster an der Westfassade der St. Aurelius-Kirche in Hirsau

Ruthard von Hirsau

Ruthard war Mönch und Scholastikus in Fulda, wo Hrabanus Maurus zu jener Zeit Abt war. Bei der Gründung des ersten Aurelius-Klosters kam Ruthard 838 mit den ersten Mönchen nach Hirsau. Das vom Kaiser angetragene Bischofsamt in Halberstadt lehnt er ab. Trithemius berichtet in seiner unkritischen Chronik von einem Epitaph für Ruthard in der Aurelius-Kirche. Der Überlieferung nach soll er einen Kommentar der Benedikt-Regel verfasst haben.

Weitere Informationen

25.

Die Stiftskirche St. Lambrecht

Wolfcherus von St. Lambrecht

Wolfcherus war im beginnenden 13. Jahrhundert Abt im Stift St. Lambrecht in der Steiermark, das einige Jahrzehnte zuvor die Hirsauer Reform übernommen hatte. Bereits bei seinem Tod wurde er als Heiliger verehrt.

Weitere Informationen

30.

Die romanische Doppelturmfassade der Klosterkirche Mallersdorf

Emicho von Mallersdorf

Emicho war der dritte Abt des 1107 gegründeten Klosters Mallersdorf bei Regensburg. Sein Vorgänger Eppo, der aus St. Georgen kam, hatte in Mallersdorf die Hirsauer Reform eingeführt.

Weitere Informationen

November

1.

Reginbodo

Reginbodo stammte aus Bayern. Er war zunächst Kanoniker am Sitz des Konstanzer Bischofs, bevor er Mönch im ersten Hirsauer Aurelius-Kloster wurde. Dort hat man ihn zum dritten Abt des Klosters gewählt. Er legte dieses Amt jedoch bald wieder nieder und führte bis zu seinem Tod im Jahr 896 ein Leben in Gebet und Buße.

Weitere Informationen

St. Aurelius in Hirsau

1.

Wolfhold von Admont

Wolfhold war zunächst Dompropst in Freising, bevor er Mönch in St. Georgen im Schwarzwald unter dessen bedeutenden Reformabt Theoger wurde. Auf Bitten des Salzburger Bischofs wurde Wolfhold 1115 als Abt nach Admont entsandt. In den über zwanzig Jahren seiner Amtszeit widmete er sich dem inneren wie äußeren Wiederaufbau des Admonter Klosters und führte zahlreiche Klöster der Region der Hirsauer Reform zu.

Weitere Informationen

Die Turmfassade des Admonter Münsters

1.

Richard von Pfaffenbronn

Richard war zunächst Mönch im Hirsauer Peter-und Pauls-Kloster. Später zog er sich als Einsiedler in die nördlichen Vogesen bei Lembach zurück. Der Ort, wo er bis zu seinem Tod 1262 lebte, wurde später nach ihm Pfaffenbronn genannt.

Weitere Informationen

Pfaffenbronn in den Nordvogesen

3.

Ida von Toggenburg

Ida wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts in Kirchberg bei Ulm geboren. Der Legende nach heiratete sie einen Grafen von Toggenburg. Als dieser sie des Ehebruchs bezichtigte, ließ er sie in eine Schlucht werfen. Auf wundersame Weise überlebte sie den Sturz und lebte fortan als Einsiedlerin an diesem Ort. In ihren späteren Lebensjahren schloss sie sich dem Frauenkonvent des nahegelegenen Hirsauer Reformklosters Fischingen an. Dort wird sie seit dem 15. Jahrhundert als Heilige verehrt.

Weitere Informationen

Idas Sturz aus der Burg (Toggenburger Museum Lichtensteig)

4.

Heinrich von Zwiefalten

Heinrich wurde anfangs des 13. Jahrhunderts in eine adlige Familie in Zwiefaltendorf geboren. Nach einem zunächst ausschweifenden Lebenswandel wird er Mönch in Zwiefalten. Später geht er nach Ochsenhausen, wo er von 1238 bis 1262 das Amt des Priors innehat. Ein Mönch aus Ochsenhausen verfasst später eine Biographie Heinrichs, die hauptsächlich von dessen frommem Lebenswandel berichtet.

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Schloss Zwiefaltendorf

5.

Erlafried von Hirsau

Erlafried, ein Vorfahre der späteren Grafen von Calw, gründete um das Jahr 830 das erste Kloster in Hirsau. Sein Sohn Noting, zu jener Zeit Bischof im oberitalienischen Vercelli, übertrug hierzu die Reliquien des Heiligen Aurelius von Mailand nach Hirsau. Als wirtschaftliche Grundlage stiftete Erlafried dem Kloster zahlreiche Güter, vor allem östlich der Nagold.

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Der Grabstein Erlafrieds in der Marienkapelle Hirsau

7.

Ernst von Zwiefalten

Ernst stammte aus der schwäbischen Adelsfamilie von Steußlingen, die in der Nähe von Ehingen an der Donau residierte. 1119 wurde er Mönch in Zwiefalten, 1141 wählten ihn die Mönche zum Abt des Hirsauer Reformklosters. Nur fünf Jahre später gab er das Amt wieder ab, um sich dem zweiten Kreuzzug anzuschließen. Der Legende nach wurde er von Sarazenen gefangen genommen und in Mekka umgebracht.

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Statue von Ernst in der Klosterkirche Zwiefalten

9.

Aurelius von Riditio

Aurelius steht am Anfang der Hirsauer Klostergeschichte. Für seine Reliquien wurde um 830 das erste Kloster im Nagoldtal gebaut. Aurelius war wahrscheinlich im vierten Jahrhundert Bischof in Armenien. Er starb in Mailand. Von dort brachte Bischof Noting von Vercelli die sterblichen Überreste des Aurelius zur Gründung des Klosters nach Hirsau.

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St. Aurelius in einem erhaltenen Glasfenster der Allerheiligenkapelle im Hirsauer Peter-und-Pauls-Kloster

10.

Werembald von Hirsau

Nur wenig ist über Werembald bekannt. Er war Mönch im ersten Aurelius-Kloster in Hirsau. Als man ihm das Amt des Bischofs von Speyer antragen wollte, lehnte er das Angebot demütig ab. Er starb im Jahr 965 in Hirsau.

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Der Dom in Speyer

15.

Leopold III. der Fromme

Leopold war Markgraf aus der Familie der Babenberger. Durch die Heirat 1106 mit Agnes, der Tochter Kaiser Heinrich IV., war er mit Saliern und Staufern in einer verwandtschaftlichen Beziehung. Im Investiturstreit schloss er sich der päpstlichen Partei an, war aber maßgeblich 1122 am Wormser Konkordat beteiligt. Er forderte klösterliche Reformbewegung, besonders die von Hirsau, und gründete mehrere Klöster. Nach seiner Heiligsprechung im 15. Jahrhundert wurde er zum Landespatron Österreichs.

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Leopold in einem Fenster im Stift Heiligenkreuz, ca. 1290

Dezember

22.

Jutta empfängt Hildegard auf dem Disibodenberg, Rochuskapelle Bingen

Jutta von Sponheim

Jutta stammte aus der Grafenfamilie von Sponheim aus der Gegend bei Bad Kreuznach. Nach überstandener schwerer Krankheit entschied sie sich Nonne zu werden. Sie wurde gemeinsam mit ihrer jüngeren Verwandten Hildegard von Bingen erzogen. 1112 gründeten die beiden gemeinsam den Frauenkonvent beim bereits bestehenden Kloster auf dem Disibodenberg.

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25.

Der Bericht über Adelhard in den Annales Hirsaugienses des Trithemius (Vol. 1, S. 65f.)

Adelhard von Hirsau

Adelhard wurde im ersten Aurelius-Kloster ausgebildet und wurde dann auch dort Mönch. Er erblindete und führte fortan ein frommes Leben in Meditation und Gebet. Er war Vorbild und Trost für seine Mitbrüder. Drei Jahre zuvor sagte er den Tag seines Todes im Jahr 924 voraus. Er prophezeite auch den Niedergang des ersten Hirsauer Klosters.

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27.

Esso in einem Wandgemälde in Mariastein

Esso von Beinwil

Esso war ein Schüler Abt Wilhelms von Hirsau. Später wurde er Cellerar des Hirsauer Klosters. Als örtliche Adlige um 1100 in Beinwil im Schweizer Jura ein Kloster gründeten, wurde Esso als erster Abt dorthin gesandt. Er führte das Kloster nach der Hirsauer Regel und brachte es schnell zur Blüte. Im 17. Jahrhundert wurde der Konvent nach Mariastein verlegt.

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31.

Die Klosterkirche Muri im Aargau

Luitfried von Muri

Luitfried war zunächst Mönch in St. Blasien. Unter Mitwirkung Graf Werners II. von Habsburg, der ein Förderer der Hirsauer Reform war, wurde Luitfried als Abt nach Muri im Aargau berufen. Dieser schloss mit den Äbten Wilhelm von Hirsau und Uto von St. Blasien zwischen 1086 und 1091 einen Verbrüderungsvertrag. Er erwarb sich den Ruf eines heiligmäßigen Lebens.

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Kontakt

Freunde Kloster Hirsau e.V. Geschäftsstelle
Ortsverwaltung Hirsau/Rathaus
Aureliusplatz 10
75365 Calw-Hirsau
Telefon: 07051-9675-0

E-Mail: mail(at)freunde-kloster-hirsau.de